Rofo 2006; 178 - VO_301_9
DOI: 10.1055/s-2006-940754

Darstellung der Koronararterien im Dual-Source-CT: Erste Erfahrungen.

A Kuettner 1, K Anders 1, H Voit 1, A Schmid 1, J Rixe 1, D Ropers 1, S Achenbach 1, M Uder 1, W Bautz 1
  • 1Friedrich-Alexander-Universität, Radiologisches Institut, Erlangen

Ziele: Die 64-Zeilen-Spiral-CT des Herzens (MSCT) erlaubt eine Koronardarstellung mit hinreichender Sensitivität und Spezifität für die Detektion relevanter Koronarstenosen. Höhere Herzraten schränkten die klinische Anwendung des Verfahrens jedoch ein. Eine beta-Blockade zur Kontrolle der Herzraten ist bei der bisher verwendeten Geräten weitverbreitet. Ein neues CT-Systeme mit zwei Röhren-Detektor-Einheiten in einer Gantry erlauben eine echte, nichtinterpolierte zeitliche Auflösung bis 83 ms. Die Untersuchung des Herzens bei Herzraten über 80 bpm mit robuster Bildqualität erscheint mit diesem System möglich.

Ziel dieser Studie war es, die Bildqualität bei Patienten mit Herzfrequenzen >80 bpm zu bestimmen. Methode: Insgesamt 11 Patienten mit Herzraten >80 bpm wurde ein Dual-Source-CT des Herzens durchgeführt (Siemens Dual-Source-CT, Gantry–Rotation 330 ms, 600–800 mAs pro Röhre, 120 kV pro Röhre, 64 Schichten pro Detektoreinheit, 100ml KM 400mg/ml Iodkonzentration, Delay nach Testbolus, EKG-abhängige Dosismodulation, keine beta-Blockade für alle Pat.). Die Auswertung erfolgte auf einer separaten Workstation (Siemens Leonardo). Pro Patient wurden 4 Koronarien analysiert und die Bildqualität auf einer Skala 1 bis 4 (sehr gut bis nicht diagnostisch) bestimmt. Ergebnis: Die mittlere Herzrate der Patienten betrug 86,4±4,8 bpm. Alle Datensätze wiesen eine diagnostische Bildqualität auf. Von den insgesamt 44 Koronarien wurden 15 mit BQ=1, sehr gut bewertet, 23 mit BQ=2, gut, 6 mit BQ=3 diagnostisch bewertet. Keine der Koronarien wurde mit BQ=4, nicht diagnostisch, bewertet. Schlussfolgerung: Diese ersten, sehr frühen, Erfahrungen deuten darauf hin, dass die neue CT Technologie mit deutlich verbesserter zeitlicher Auflösung die Untersuchung von Patienten mit hohen Herzfrequenzen ermöglichen könnte. Prospektive, mit dem Goldstandard der Koronarangiographie korrelierte Studien müssen die klinische Wertigkeit des Verfahrens belegen.

Korrespondierender Autor: Kuettner A

Friedrich-Alexander-Universität, Radiologisches Institut, Maximiliansplatz 1, 91054 Erlangen

E-Mail: axel.kuettner@idr.imed.uni-erlangen.de