Pneumologie 2006; 60 - V338
DOI: 10.1055/s-2006-934050

Hat die Messung der mucociliären Clearance einen Einfluss auf unsere Therapie?

K Siemon 1, F Gessenhardt 1, P Haidl 1, D Köhler 1
  • 1Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, Zentrum für Pneumologie, Beatmungs- und Schlafmedizin, Frührehabilitation nach Langzeitbeatmung, Schmallenberg-Grafschaft

Einleitung: In den Leitlinien zur Diagnostik des chron. Hustens ist die Bestimmung der mucociliären Clearance (MC) nicht aufgeführt. Dennoch wird diese Methode in unserer Klinik, bei unklaren Fällen, seit Jahren angewendet. Ziel der Untersuchung war die Evaluation der diagnostischen und therapeutischen Bedeutung. Methode: –25 Patienten, 12 m, FEV1 98,6±20% Soll. – Nuclearmedizinische Bestimmung der MC mit Tc-Zinnkolloid. – Erfassung des Leidensdruckes (LD) des Patienten durch Husten mit einer Visuellen Analogskala (VAS) von 0–100mm. – Fragebogen für den behandelnden Kollegen, ob das Untersuchungsergebnis zur Diagnosefindung beigetragen hat und ob sich Konsequenzen für die Therapie ergeben haben. Ergebnis: Das Patientenkollektiv zeigte einen hohen LD bzgl. des Symptoms Husten (82±21mm der VAS). Die MC nach 1h war im Mittel auf 19,4±16% reduziert. In 84% der Fälle hat die Untersuchung zur Diagnosefindung beigetragen, in 72% hat sich eine unmittelbare Therapiekonsequenz ergeben. Diskussion: In der Untersuchung von Pat. mit ungeklärtem chron. persistierendem Husten (CPH), die durch einen hohen Leidensdruck gekennzeichnet sind, findet sich in 72% der Fälle eine red. MC. Die behandelnden Kollegen haben in nahezu ¾ der Fälle aus dem Ergebnis therapeutische Konsequenzen gezogen.