Pneumologie 2006; 60 - V88
DOI: 10.1055/s-2006-934037

Prospektive Untersuchung von EGFR-Mutationen als prädiktiver Test für die Wirksamkeit von Tyrosinkinaseinhibitoren

JR Fischer 1, R Koomagi 1, D Geiger 1, U Haffner 1, H Rumpelt 2, H Lahm 1
  • 1Klinik Löwenstein, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie
  • 2Pathologisches Institut der SLK Kliniken Heilbronn

Die Wirksamkeit von Tyrosinkinasehemmstoffen kann mit somatischen Mutationen des EGFR-Genes verknüpft sein. In unserer sowohl retro- wie prospektiven Studie untersuchten wir den Status der EGFR-Mutation auf die prädiktive Aussagekraft für die Wirksamkeit von EGFR-Blockern. Bei der Behandlung von Patienten mit Gefitinib bei NSCLC fanden wir Ansprechraten von 10%. Es wurden zunächst retrospektiv Tumorproben auf das Vorliegen von EGFR Mutationen analysiert. Es erfolgte die Untersuchung des EGFR – Exons 18, 19 und 21 in Biopsien von 8 Patienten. 7 Patienten hatten EGFR-Mutationen in der Tyrosinkinasedomäne, bei einem Patienten fand sich keine Mutation. 6 Mutationen fanden sich bei Adenokarzinomen, eine bei Plattenepithelkarzinom. Die 7 Patienten mit Mutationen zeigten eine partielle Remission auf die Behandlung mit Gefitinib über im Median 10 Monate, Varianz 3–15 Monate. Drei Patienten sind auch aktuell am Leben und bei guter Befindlichkeit. In einem zweiten Schritt wurden prospektiv in Gewebeproben von 2 Patienten EGFR-Mutationen gefunden. Beide Patienten wurden dann mit Gefitinib (250mg täglich) behandelt und zeigten radiologisch eine Tumorremission unter Therapie. Eine Mutation war vorbeschrieben, die andere war neu nachgewiesen worden.