Pneumologie 2006; 60 - V214
DOI: 10.1055/s-2006-934006

Toll-like Rezeptor 4 (TLR4) -Genpolymorphismus bei Patienten mit einer COPD

B Sielk 1, A Westphal 2, H Hlawa 2, E Walter 1, M Lennartz 3, S Papst 3, C Grohé 3, A Gillissen 1
  • 1Robert-Koch-Klinik Leipzig, Klinikum St. Georg
  • 2Altenburg
  • 3Universitätspoliklinik, Bonn

Einleitung: Genpolymorphismen könnten der Schlüssel für die epidemilogischen vermuteten individuelle „Empfänglichkeitsfaktoren“ sein, die für eine COPD-Entwicklung mit beschleunigtem FEV1-Abfall prädisponieren. Toll-like Rezeptoren sind für die Primärerkennung von Bakterien im Rahmen der „innate immunity“ von besonderer Bedeutung. In dieser Studie wurde untersucht, ob ein Promotorpolymorphismus im TLR4-Gen für schwere Krankheitsverläufe prädisponiert. Methodik: Analysiert wurden 130 COPD-Patienten (GOLD), deren Ergebnisse mit denen einer Kontrollegruppe (n=129) verglichen wurden. DNA wurde aus dem Vollblut gewonnen. Die Genotypisierung wurde mittels PCR und Restriktionsfragmentanalyse des Polymorphismus von durchgeführt, wobei die TLR4 Coding Region und dort die Häufigkeit der mutierten Allele Asp299Gly und Thr399Ile quantifiziert wurden. Zudem wurden die Patienten mittels eines strukturierten Fragebogens charakterisiert. Es wurden eine Lungenfunktion und eine Blutgasanalyse durchgeführt. Ergebnisse: Die Prävalentz für jeweils Asp299Gly und Thr399Ile mutiertem Allee betrug in der COPD-Gruppe 5,0% (13/260). In der Kongrollgruppe betrug die Prävalenz 2,27% (4/176). Die Unterschiede waren nicht significant. Auch in der Subgruppenanalyse (Unterscheidung zwischen stabilen COPD-Patienten, Patienten mit häufigen Exazerbationen=Krankenhausaufenthalt >3x/3 Jahre, Gesunden ergaben sich keine signifikanten Unterschiede). Zwischen COPD und Gesunden ergaben sich aber signifikante (p<0,01) Unterschiede in den Angaben von Husten, Auswurf und Dysponoe. Zudem lag die FEV1 der COPD-Patienten um ca. 20% unter den entsprechenden Sollwerten der lungengesunden Gruppe. Zusammenfassung: TLR4-Genpolymorphismus prädisponiert im Vergleich zu Lungengesunden nicht zu einer COPD oder gehäuften COPD-Exazerbationen.