Pneumologie 2006; 60 - P56
DOI: 10.1055/s-2006-933900

Hämoptysen bei einer vietnamesischen Patientin

S Krug 1, S Hammerschmidt 1, I Körner 2, H Wirtz 1
  • 1Universität Leipzig, Medizinische Klinik I, Abteilung Pneumologie
  • 2Universität Leipzig, Medizinische Klinik I, Abt. Kardiologie und Angiologie

Die Takayasu-Arteriitis ist eine chronisch inflammatorische und obliterative Erkrankung der großen Gefäße. Insbesondere sind die Aorta und ihre Hauptäste betroffen. Wir berichten von einer vietnamesischen Patientin, die sich aufgrund von rezidivierenden Hämoptysen in medizinische Behandlung begab. Klinisch auffällig waren eine Blutdruck- und Pulsdifferenz zwischen beiden Armen sowie Strömungsgeräusche über der linken A. subclavia. Bronchoskopisch fand sich kein Anhalt für eine Blutungsquelle. Im CT fiel eine aneurysmatische Erweiterung des Aortenbogens und der Aorta deszendens mit ödematöser Wandverdickung der Aorta und supraaortaler Gefäßabgänge auf. Duplexsonographisch ließen sich ebenfalls inflammatorisch bedingte Stenosen der Aa. subclaviae und A. axillaris sinistra nachweisen. Szintigraphisch wurde ein Perfusionsausfall im Bereich der linken mittleren und unteren Lungenetage beschrieben. Entsprechend den Klassifikationskriterien des American College of Rheumatology wurde die Diagnose einer Takayasu-Arteriitis gestellt und eine Therapie mit Prednisolon begonnen. Die Beteiligung der pulmonalen Gefäße im Rahmen der Erkrankung wird beschrieben, jedoch sind Hämoptysen als Erstmanifestation untypisch.