Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_10_11
DOI: 10.1055/s-2005-923266

Ist Fruchtwasserinsulins bestimmt in der Frühschwangerschaft zur Risikoabschätzung für Gestationsdiabetes nützlich?

K Rosental 1, M Brauer 1, W Henrich 1, H Janke 1, B Ladendorf 1, K Vetter 1, JW Dudenhausen 1, UM Schäfer-Graf 1
  • 1Klinik für Geburtsmedizin im Perinatalzentrum, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin

Ziel: Es wäre wünschenswert neben klinischen Parametern über weitere zuverlässige Risikoparameter zu verfügen, um zu entscheiden, welche Schwangere von einem frühzeitigen oGTT oder Ernährungsberatung profitieren würde. Es wurde untersucht, ob das Insulin im Fruchtwasser bestimmt in der Frühschwangerschaft prädiktiv ist für 1.) Gestationsdiabetes (GDM) oder 2.) fetale Makrosomie im späteren Verlauf der Schwangerschaft hat.

Methoden: 156 Frauen, bei denen im Rahmen der Amniozentese zur genetischen Diagnostik mit 15–20 Schwangerschaftswochen Insulin im Fruchtwasser bestimmt wurde und bereit waren, einen OGTT mit 24–28 SSW durchführen zu lassen, wurden in diese prospektive Studie aufgenommen.

Ergebnisse: Bei 19 Patientinnen wurde ein GDM und bei 22 ein IGT (Impaired glucose tolerance) diagnostiziert. Das Fruchtwasserinsulin zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen Patientinnen mit GDM (1,43 mU/l), IGT (1,58 mU/l) und normalem oGTT (1,53 mU/l) hatten. Der Wachstumsverlauf im Ultraschall zeigte ebenso wie das Geburtsgewicht keine Korrelation mit den FWInsulin Werten.

Schlussfolgerung: Die Bestimmung des FWInsulins hat anhand dieser Daten keine prädiktive Aussagekraft über den späteren Verlauf der Schwangerschaft bezüglich eines Gestationsdiabetes und fetaler Makrosomie. Er ist somit nicht als Risikoparameter geeinigt.

Die Proben wurden bei der zur Chromosomenanalyse durchgeführten Amniozentese (14–20SSW) gewonnen.