Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_10_2
DOI: 10.1055/s-2005-923257

Rezidivierender Myokardinfarkt (MI) in der Schwangerschaft (SS) als interdiziplinäre Herausforderung

A Germeyer 1, M von Wolff 1, W Schoels 2, B Ivandic 2, H Maul 1, T Strowitzki 1, C Sohn 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Heidelberg, Universitätsfrauenklinik
  • 2Universitätsklinik Heidelberg, Innere Medizin, Kardiologie

Problem: In der SS kommt es zur erhöhten Koagulabilität und Anstieg des intravasalen Volumens. Dennoch ist keine generelle Antikoagulation in der SS erforderlich. Tritt jedoch ein MI auf, ist ein interdiszipl. Management nötig.

Patient: Bei 34j. IIIG IIP, ohne vorbesteh. Risiken, wurde in der 32+2 SSW ein akuter MI (DD: Lungenembolie) diagn.. EKG zeigt typ. ST-Hebungen in II, III, und AVF, laborchemisch CK- und TNT-Erhöhungen. Im Angio Stenose der re Koronararterie, dilatiert und mit PTCA versorgt. Unter Thrombozytenaggregationshemmung kam es 5d später zum Re-MI, welcher interventionell behoben wurde.

Ergebnis: leicht reduz. li-ventr. Funkt. bei basaler HW-Akinesie. Weitere SS unkompl.. Elekt. Sectio in 38. SSW nach Absetzen von Meds, Entw. gesund. Mäd. (Apgar 8/9/9), unkompl. Wochenbett.

Ergebnisse: Angio bestätigte 2xMI ohne bek. Urs.. Interdiszi. Intervention mit Angiodilatation und Stenteinlage führte zum guten postop. Ergebnis bei min. Herzleistungseinschränkung.Folgerung: Bei blander Anamnese kann es ohne Risiken in SS zum MI kommen, deren Zsh. mit SS-bed. Hyperkoagulabilität nicht eindeutig zu belegen ist. Thorakale Schmerzen sollten bei jungen Schwangeren zum Ausschluss vom MI führen. Interdiszi. Behandlung ermöglicht erfolg. Management einer für Mutter/Kind vit. bedrohl. Erkrankung.