Z Geburtshilfe Neonatol 2005; 209 - PO_1_3
DOI: 10.1055/s-2005-923142

Die singuläre Nabelarterie – ein Hinweiszeichen auf die Ösophagusatresie?

M Entezami 1, I Weinert 1, M Albig 1, A Gasiorek-Wiens 1, R Becker 1, A Hagen 1, RD Wegner 1, M Stumm 1
  • 1Zentrum für Pränataldiagnostik, Berlin

Die Ösophagusatresie (ETF) ist pränatal schwer zu diagnostizieren, insbesondere vor dem dritten Trimenon. Wir gehen der Frage eines möglichen Zusammenhanges von Singulärer Nabelarterie (SUA) und ETF nach. Methoden: 362 Feten mit SUA, 1.1.1998 bis 31.12.2002, 27055 Schwangere.

Ergebnisse: Inzidenz bei Einlingen 1,3%, n=332. Rückmeldung über den Schwangerschaftsausgang in 307 Fällen (92,4%): Lebendgeburt 239 (77,8%), Schwangerschaftsabbruch 57 (18,6%), Abort 8 (2,6%), intrauteriner Fruchttod 3 (1%). Begleitfehlbildungen bei 76 Feten (24,8%). Chromosomenanomalien bei 28 Feten (8,4%), keine Rückmeldungen über übersehene Chromosomenanomalien. Perinatale Mortalität 1,7%, bereinigte perinatale Mortalität 0,8%. Drei übersehene Fehlbildungen (1,3%): eine Syndaktylie, zweimal ETF.

Schlussfolgerung: unseres Wissens größte publizierte Fallzahl der SUA, ca. 25% Begleitfehlbildungen und Chromosomenanomalien, die sich pränatal mit großer Sicherheit diagnostizieren lassen. 0,9% der pränatal unauffälligen Feten zeigten schwere Fehlbildungen postnatal, in unserem Kollektiv in beiden Fällen eine Ösophagusatresie. Dies stimmt mit den Ergebnissen von Lilja (Lilja 1992) überein, die im schwedischen Fehlbildungsregister eine Inzidenz der ETF von 0,83% bei SUA fand anstatt der zu erwartenden 0,024%. Bei SUA sollte auf die ETF geachtet werden.