Rofo 2005; 177 - PO_221
DOI: 10.1055/s-2005-868329

Virtuelle Regionalanästhesie: Simulation und Erfolgskontrolle von Nervenblockaden mittels hochauflösender 3D-MRT-Sequenzen

W Freund 1, A Dinse 1, F Wagner 1, G Stuber 1, A Brinkmann 1
  • 1Universitätsklinik Ulm, Diagnostische Radiologie, Ulm

Ziele: Bisher wurden lokalanaesthetische Verfahren empirisch oder in mit Fixations- und Präparationsartefakten behafteten Post-mortem-Studien entwickelt. Mithilfe hochauflösender 3D-MRT-Sequenzen sollen neue Wege zur effizienten Nervenblockade an Probanden simuliert werden. Die Katheterlage und Verteilung des Lokalanaesthetikums sollen in einem nächsten Schritt kontrolliert werden. Methode: 20 gesunde Freiwillige wurden mit einer T1 MPRage 3D Sequenz mit isotropen 1mm Voxeln und einem Untersuchungsfeld von 500mm untersucht. Der gewonnene Datensatz wurde multiplanar reformatiert und die Lage des N.ischiadicus sowie der Bezug zu anatomischen Landmarken vermessen. Injektionen wurden simuliert und Gefäß-und Knochenkontakte und deren Risiko abgeschätzt. Ergebnis: In allen Probanden konnte der Verlauf des N.ischiadicus sowie Gefäße und Knochen von Kniekehle bis zum Foramen ischiadicum dargestellt werden. Eine erstaunliche Diskrepanz zwischen palpierten und echten Landmarken fiel auf. Deutliche Unterschiede in der Erreichbarkeit des N.ischiadicus und Gefahr des Gefäß- oder Knochenkontaktes zwischen den simulierten Zugangswegen konnten demonstriert werden. Von besonderem Vorteil war hier der frei reformatierbare 3D-Datensatz. Es konnten auch neu auftretende Aspekte im gleichen Datensatz nachrekonstruiert werden. Schlussfolgerung: Die gewonnenen 3D-Datensätze bieten eine gute Gelegenheit, risikofrei neue Zugangswege in der Lokalanaesthesie zu evaluieren. In einem zweiten Schritt läuft bereits die Erfolgskontrolle der Lokalanaesthesie am Patienten mittels noch höher aufgelöster MPRage und TruFi-Sequenzen.

Korrespondierender Autor: Freund W

Universitätsklinik Ulm, Diagnostische Radiologie, Steinhövelstraße 9, 89075, Ulm

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