Rofo 2005; 177 - PO_153
DOI: 10.1055/s-2005-868261

Pulssequenzoptimierung für den Nachweis fokaler Leberläsionen mit dem neuen klinisch-zugelassenen hepatobiliären MR-Kontrastmittel Primovist

P Reimer 1, B Schulte 1, R Seidel 1, G Schneider 1
  • 1Klinikum Karlsruhe, Radiologie/ZIBID, Karlsruhe

Ziele: Ziel der Studie war die Pulssequenzoptimierung des neuen klinisch-zugelassenen hepatobiliären MR-Kontrastmittels Primovist (Gd-EOB-DTPA, Schering AG) für den Nachweis fokaler Leberläsionen durch Parametervariation verschiedenen T1-gewichteter Pulssequenzen. Methode: Innerhalb der europäischen Phase-III-Multizenterstudie wurden an einem 1.5 T MR Scanner bei 18 Patienten mit gesicherten Leberläsionen Parameter T1-gewichteter Sequenzen in Atemstillstand variiert. Eine 2D-Gradientenecho-(GRE)-sequenz wurde mit zwei Aufnahmematrizen (128 Phase x 256 Frequenz versus 160×512) und Fettsättigung untersucht. Dazu erfolgte die Messung einer 3D-GRE-Sequenz mit Fettsättigung (VIBE; volume interpolated breath-hold examination). Alle Pulssequenzen wurden vor und nach der iv.-Injektion von 25µmol Gd-EOB-DTPA/kg während der hepatozellulären Phase gemessen. Die Daten wurden quantitativ durch Messung des Leber- und Tumorsignals zur Berechnung des Tumor-Leber-Kontrastes ausgewertet. Zwei verblindete externe Radiologen graduierten die Sequenzen qualitativ (1: nicht-diagnostisch –5: exzellent). Unterschiede im Tumor-Leber-Kontrast wurden mit dem nicht-parametrischen Wilcoxon Test bei einem Signifikanzniveau von <=.05 ausgewertet. Ergebnis: Mit der T1-gewichteten 3D-FS-GRE Sequenz (Tumor-Leber-Kontrast 0.461; verglichen mit der zweitbesten Sequenz T1-gewichteten 2D-FS GRE 128×256 Matrix mit 0.233) konnte der signifikant höchste Tumor-Leber-Kontrast erzielt. In der qualitativen Auswertung wurde dies bestätigt. Schlussfolgerung: Der Nachweis fokaler Leberläsionen mit dem neuen klinisch-zugelassenen hepatobiliären MR-Kontrastmittel Primovist kann durch die Kombination einer 3D-Akquisition und einer Fettsättigung optimiert werden (VIBE-Sequenz). Fettgesättigte 2D-Sequenzen sind nicht fettgesättigten 2D-Sequenzen vorzuziehen.

Korrespondierender Autor: Reimer P

Klinikum Karlsruhe, Radiologie/ZIBID, Moltkestraße 90, 76133, Karlsruhe

E-Mail: Peter.Reimer@klinik.uni-karlsruhe.de