Rofo 2005; 177 - PO_64
DOI: 10.1055/s-2005-867930

Angiographie des Abdomens mittels 16-Zeilen-Mehrschicht-CT: Vergleich unterschiedlicher Rekonstruktionsparameter hinsichtlich der Visualisierung arterieller Gefäße

M Heuschmid 1, S Trüg 1, O Luz 1, MD Seemann 1, S Schröder 1, A Küttner 1, CD Claussen 1, AF Kopp 1
  • 1Universitätsklinik Tübingen, Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Vergleich unterschiedlicher Rekonstruktionsverfahren hinsichtlich ihrer Auflösung arterieller Abdominalgefäße bei der CT-Angiographie (CTA) des Abdomens unter Verwendung der 16-Zeilen Mehrschicht-Computertomographie (MS-CT). Methode: Im Rahmen der klinische Diagnostik wurde bei 62 Patienten eine 16-Zeilen MS-CT (Sensation 16, Siemens) des Abdomen durchgeführt (16×0,75mm Kollimation, 120KV, 120–140mAs, 80–100ml Kontrastmittel iv). Folgende Parameter wurden bei den unterschiedlichen axialen und MIP (maximale Intensitäts-Projektion)-Bilddatenrekonstruktionen verwendet: 1mm Schichtdicke (SD)/0,7mm Rekonstruktionsinkrement (RI), 2mm SD/1,5mm RI, 4mm SD/3mm RI. Als Referenz galt die MIP-Reformation mit 1mm SD/0,7mm RI. Ausgewertet wurden die A. mesenterica superior (AMS), die A. renalis (AR) und die A. hepatica (AH) von der 0. bis zur 5. anatomischen Ordnung unter Verwendung einer 5-Punkte-Skala. Ergebnis: Verglichen zu den Referenzbilddaten (MIP-1mm SD) war bei den Bilddaten axial-1mm SD, alle Gefäßordnungen zusammengefasst, für die AMS in 76,5%, für die AR in 73,5% und für die AH in 84,1% der Auswertungen eine vergleichbare Bildqualität festzustellen. Nur in 0,9% (AMS), 1,9% (AR) bzw. 3,8% (AH) der Fälle konnte eine bessere Gefäßvisualisierung im Vergleich zu den Referenzbilddaten erreicht werden. Die übrigen Rekonstruktionsparameter zeigten bei Zunahme der SD eine Abnahme der Bildqualität insbesondere bei zunehmender Gefäßordnung (=Abnahme der Gefäßdurchmesser), wobei die MIP-4mm SD am wenigsten geeignet war, kleinste arterielle Gefäße darzustellen Schlussfolgerung: Für die Visualisierung kleinster arterieller Gefäße im Rahmen der CT-Angiographie des Abdomens mittels der 16-Zeilen MS-CT erwiesen sich die MIP-Reformatierungen mit einer Schichtdicke von 1mm als am besten geeignet, was die Verwendung einer Dünnschicht-Kollimation voraussetzt. Eine Zunahme der Schichtdicke führte zu einer deutlichen Abnahme der Detailauflösung, was sich nicht für die Visualisierung kleinster Abdominalarterien eignet.

Korrespondierender Autor: Heuschmid M

Universitätsklinik Tübingen, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076, Tübingen

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