Rofo 2005; 177 - VO_4115
DOI: 10.1055/s-2005-867866

Die Wertigkeit der Hochfeld-MRT (3.0T) in der Evaluation sellärer Läsionen

K Pinker 1, A Ba-Ssalamah 1, S Wolfsberger 1, V Mlynarik 1, E Knosp 1, S Trattnig 1
  • 1MR Centre of Excellence, Medical University Vienna, Österreich

Ziele: Das Ziel dieser Studie war die In-vitro- und In-vivo-Evaluation der normalen Anatomie der Sella turcica mittels Hochfeld-MR und ihre Anwendung in der Diagnosis sellärer Pathologien im Vergleich zur Standard MRT. Methode: Die gesamte hochaufgelöste MR-Bildgebung wurde mit einem (3.0 Tesla) Bruker Medspec 30/80 Scanner (maximale Gradientenstärke 45mT/m) mit einer Sender/Empfänger Kopfspule durchgeführt. Es wurde folgendes Sequenzprotokoll akquiriert: T2- RARE (TR/TE=7790/19ms; 512×512 Matrix; RARE Faktor=8, FOV 200mm) in coronaler, axialer und sagittaler Schichtführung, T1–3D-MP-RAGE, TR/TE/TI=33.5/7.6/800 ms, 512×512 Matrix; FOV 200mm, effektive Schichtdicke 0.88mm; +/-KM). Zwischen Jänner 2002 und März 2004 wurde 58 Patienten in diese Studie inkludiert. Sieben Patienten wurde aufgrund eines suspizierten Microadenoms untersucht. In 51 Patienten wurde die 3.0T-MRT zur Akquisition zusätzlicher Information bezüglich einer bereits mittels Standard MRT verifizierten sellären Läsion durchgeführt. In 21 Fällen wurden die Ergebnisse der MR-Bildgebung durch operative Korrelation verifiziert. Ergebnis: Die Infiltration der medialen Sinus cavernosus-Wand wurde in der Standard-MRT auf 15 Seiten (47%), in der Hochfeld-MRT auf 9 Seiten (28%) vermutet und wurde durch operative Ergebnisse auf 6 Seiten verifiziert (19%). Die Sensitivität bezüglich der Infiltration war 83% für 3 T und 67% für die Standard-MRT. Die Spezifität der 3.0T-MRT betrug 84% und die der Standard-MRT 58%. Mittels Hochfeld-MRT konnten 7 Mikroadenome mit einem mittleren Durchmesser von 4mm verifiziert werden. Die Segmente der Hirnnerven wurden im Mittel als 4 hypointense Strukturen in der Hochfeld-MRT im Gegensatz zu 3 hypointensen Strukturen in der Standard MRT dargestellt. Diese Differenz war statistisch signifikant (p<0.001). Schlussfolgerung: Die Hochfeld-MRT ist der Standard-MRT in der Vorhersage der Infiltration der umgebenden Strukturen bei Patienten mit Hypophysenadenomen überlegen und trägt zur Optimierung der Operationsplanung bei.

Korrespondierender Autor: Pinker K

MR Centre of Excellence, Medical University Vienna, Lazarettg. 14, 1090, Vienna, Österreich

E-Mail: k.pinker@nmr.at