Rofo 2005; 177 - VO_3150
DOI: 10.1055/s-2005-867732

MR-Bildgebung der intrinsischen Handmuskulatur: Spektrum der MR-Befunde und klinische Korrelation

G Andreisek 1, M Kilgus 1, D Burg 1, N Saupe 1, DW Crook 1, V Meyer 1, B Marincek 1, D Weishaupt 1
  • 1Institut für Diagnostische Radiologie, Luzern, Schweiz

Ziele: Die Beschreibung des Spektrums von Abnormitäten der intrinsischen Handmuskulatur im MRT bei Patienten mit dem klinischen Verdacht auf einen Handmuskelschaden und die Korrelation der klinischen und radiologischen Befunde. Methode: Es wurden 21 MR-Untersuchungen der Hand bei Patienten mit klinischem Verdacht auf einen Schaden der intrinsischen Handmuskulatur in einem 1.5 T System unter Verwendung von transaxialen T1-, T2- oder STIR-gewichteten Sequenzen durchgeführt. Zwei Begutachter werteten alle MR-Bilder retrospektiv und in geblindeter Weise aus. Es wurden die exakte anatomische Lokalisation der Muskelabnormität, das Signalverhalten der Muskeln, das Vorhandensein einer Muskelatrophie und die mögliche Ätiologie analysiert. Die Interobserver-Übereinstimmung wurde mittels Kappa-Statistik, die Korrelation der klinischen und radiologischen Befunde mittels Spearman‘s Rank Test ermittelt. Eine Expertengruppe, bestehend aus je einem Radiologen, Handchirurgen und Neurologen, analysierte den Einfluss der MR-Untersuchung auf die endgültige Diagnosefindung. Ergebnis: Die MRT zeigte Abnormitäten (Signalalteration und/oder Muskelatrophie) der lumbrikalen und interossären Handmuskeln in 10 von 21 Händen (47%), der Thenarmuskeln in 8/21 Händen (38%) und der Hypothenarmuskeln in 12/21 Händen (57%). Die Korrelation zwischen klinischem und radiologischem Befund war moderat bis stark bezüglich der interossären, thenaren- und hypothenaren Handmuskeln (0,43–0,84). Die MR-Untersuchung trug in 17/21 Händen (81%) wesentlich zur endgültigen Diagnosefindung bei. Schlussfolgerung: Die MR-Untersuchung der Hand bei Patienten mit Abnormitäten der intrinsischen Handmuskulatur ist sinnvoll und korreliert gut mit dem klinischen Befund.

Korrespondierender Autor: Andreisek G

Institut für Diagnostische Radiologie, Rämistrasse 100, 8091, Zürich, Schweiz

E-Mail: gustav.andreisek@usz.ch