Rofo 2005; 177 - VO_3142
DOI: 10.1055/s-2005-867724

MR-Perfusionsmessungen und Korrekturen: Einfluss des Schichtprofils auf die Schätzung von Kontrastmittel-Konzentrationen

V Hietschold 1, T Kittner 1, M Laniado 1
  • 1Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Dresden

Ziele: Suszeptibilitätskontrast-basierte Perfusionsmessungen an Kontrastmittel (KM) aufnehmenden Läsionen werden durch die T2*-Verkürzung durch interstitiell eingelagertes KM überlagert. Mittels Doppelecho-Sequenz kann parallel zur T2*-Verkürzung die Veränderung von T1 gemessen werden, die Aussagen über die interstitielle KM-Konzentration enthält. Bei FLASH-Sequenzen wird die T1-Bestimmung durch Flipwinkel-Variationen innerhalb einer Schicht gestört. Ziel dieser Arbeit ist die Abschätzung von deren Einfluss auf T1-Messungen sowie auf Perfusionsparameter bei der Kompensation der T2*-Verkürzung durch interstitielles KM. Methode: Simulation des Schichtprofils und der Fehler bei der Bestimmung von T1 und von R1-Veränderungen für ungefilterte sowie Hanning-gefilterte sinc-HF-Pulse. Messungen von Schichtprofil, KM-Verdünnungsreihe und Perfusion bei 1.5 Tesla. Kompensation des Anteils des interstitiellen KM an R2*-Änderungen nach empirischem Ansatz (KM-Konzentration in den Kapillaren sei Null zum Ende der Messung) sowie nach unterschiedlichen Algorithmen zur Bestimmung der R1-Änderung und deren schichtpofil-bedingter Verzerrung. Ergebnis: Die Simulation ergibt für Hanning-gefilterte sinc-Pulse trotz einer Unterschätzung von T1 um bis zu 40% eine Unterschätzung der Änderung von R1 von max. 7%. Die Messungen unterschätzen T1 um bis zu 75% und überschätzen R1-Änderungen um bis zu 150%. Die maximale R2*-Änderung in Perfusionskurven ist von den Korrekturen nahezu unbeeinflusst. Die Flächen unter den R2*-Kurven hängen stark von Annahmen zu Fehlern bei der R1-Messung ab. Schlussfolgerung: Eine T2*-Verkürzung durch interstitielles KM beeinflusst Perfusionsmessungen wesentlich. Wegen der Empfindlichkeit FLASH-basierter T1-Messungen gegen Variationen des effektiven Flipwinkels sowie der Suszeptibilität in der Umgebung der untersuchten Läsion wird gegenwärtig die auch messtechnisch weniger aufwändige empirische Korrektur trotz eines inhärenten systematischen Fehlers von u.U. 20% für das relative Blutvolumen empfohlen.

Korrespondierender Autor: Hietschold V

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Fetscherstr. 74, 01307, Dresden

E-Mail: Volker.Hietschold@Uniklinikum-Dresden.de