Rofo 2005; 177 - VO_2124
DOI: 10.1055/s-2005-867542

MR-Bildgebung der Leber mit diffusionsgewichteten Black-blood-EPI-Sequenzen: Vergleich mit einer Standard-T2-gewichteten Sequenz

J Zech 1, KA Herrmann 1, O Dietrich 1, MI Menzel 1, M Reiser 1, S Schoenberg 1
  • 1Klinikum der LMU München – Großhadern, Institut für Klinische Radiologie, München

Ziele: Ziel der Studie war die Evaluierung der technischen Machbarkeit diffusionsgewichteter Black-Blood (BB)-EPI Sequenzen mit paralleler Bildgebung und der Vergleich mit einer Standard T2-gewichteten(w) Sequenz für die Detektion von fokalen Leberläsionen. Methode: Bei 20 Patienten mit bekannten oder Verdacht auf fokale Leberläsionen, die zu einer MRT-Untersuchung am 1.5 Tesla Magnetom Avanto (Siemens Medical Solutions) der Leber überwiesen wurden, wurde zusätzlich zu einer Standard T2-w Sequenz (TR=2800ms;TE=107ms, 1 Mittelung, 3×17 Sekunden in Atemanhaltetechnik, Matrix 320×320; 6mm Schichtdicke) eine diffusionsgewichtete BB-EPI Sequenz durchgeführt (TR 2200 ms, TE 50ms, b-Wert=50s/mm2, 2 Mittelungen, 18 Sekunden in Atemanhaltetechnik, Matrix 192×162; 6mm Schichtdicke). Beide Sequenzen wurden mit paralleler Bildgebung bei einem Beschleunigungsfaktor von 2 akquiriert. Die allgemeine Bildqualität und die Ausprägung von Atemartefakten wurden mithilfe einer Fünf-Punkte Skala verglichen, wobei 5 jeweils die beste Wertung war. Die Detektionsrate wurde für beide Sequenzen bestimmt im Vergleich zur kontrastverstärkten (Gadolinium und/oder SPIO) MR-Untersuchung, welche als Referenzstandard verwendet wurde. Ergebnis: Die diffusionsgewichtete BB-EPI Sequenz zeigte eine signifikant (p<0.05) bessere allgemeine Bildqualität (durchschnittlicher Wert 4.1 versus 3.5) und weniger Artefakte (durchschnittlicher Wert 4.15 versus 3.3) verglichen mit der T2-w Sequenz. Die Läsionsdetektion war ebenfalls überlegen in der BB-EPI Sequenz (83% versus 61%), wobei ein geringer Anstieg der falsch-positiven Befunde zu verzeichnen war. Schlussfolgerung: Diffusionsgewichtete BB-EPI Sequenzen mit paralleler Bildgebung sind technisch durchführbar und können innerhalb einer einzelnen Atemanhaltephase akquiriert werden. Sie zeigen eine gute Bildqualität und ermöglichen eine einfache und sichere Detektion von fokalen Leberläsionen im Vergleich mit einer Standard T2-w Sequenz.

Korrespondierender Autor: Zech J

Klinikum der LMU München – Großhadern, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377, München

E-Mail: Christoph.Zech@med.uni-muenchen.de