Rofo 2005; 177 - VO_2007
DOI: 10.1055/s-2005-867425

Ergebnisse der nichtinvasiven koronaren Stenosedetektion unter Verwendung der 16-Zeilen-MDCT mit 185 ms Zeitauflösung

AK Küttner 1, T Beck 1, A Reimann 1, T Drosch 1, M Heuschmid 1, C Burgstahler 1, S Schröder 1, AF Kopp 1
  • 1Eberhard-Karls-Universität, Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Seit Einführung der Mehrzeilendetektor-CT (MDCT) 1999 erfolgten mehrere technische Verbesserungen. Gegenwärtig steht in vielen klinischen Instituten eine Gerätegeneration mit 16 Detektorzeilen und einer Zeitauflösung von 185 ms zur Verfügung. Wir berichten über unsere Ergebnisse einer Vergleichstudie mit der invasiven Koronarangiographie (IKA). Methode: 124 konsekutive Patienten (Pat.) wurden in diese prospektive Studie eingeschlossen (Alter: 64.1±9.1 Jahre, 83 (67%) Männer, 41(33%) Frauen, Verdacht auf KHK: n=80/124, Verdacht auf Restenose 44/124, 13/124 Bypass-Patienten. Bei allen Pat. wurde eine MDCT (Sensation 16, Siemens) und IKA durchgeführt. Die Auswertung erfolgte verblindet hinsichtlich IKA und ohne klinischen Angaben. Mittlerer Herzfrequenz 64.2±9.8 [43–95] Schläge/min, mittlere Calcium Masse 167±223 [0–1038] mg CaHA, BMI 28.2±3.8 [20–38] kg/m2. Kardiovaskuläre Risikofaktoren waren: Hyperlipoproteinämie 97/124 (78%), arterielle Hypertension 90/124 (73%), Raucher 42/124 (34%), positive Familienanamnese 25/124 (20%), Diabetes mellitus 22/124 (18%). Ergebnis: 120/124 zeigten eine diagnostische Bildqualität. Die mittlere Calciummasse betrug 167±223 [0–1038] mg CaHA. 13 Koronarsegmente wurden pro Patient evaluiert (gesamt 1560). Die Bildqualität war: sehr gut-422 (27.1%), gut-540 (34.6%), befriedigend-277 (17.7%), ausgeprägt kalzifiziert 215 (13.8%) und verschwommen 106 (6.8%). 359 Läsionen mit einer Diameterstenose >50% wurden mittels IKA detektiert, 304/359 (85%) mit MDCT. Sensitivität, Spezifität, positiver und negativer prädiktiver Wert waren 85%, 98%, 91%, 97%. Die korrekte klinische Diagnose (Vorhandensein oder nicht-Vorhandensein vom mindestens einer Stenose >50%) konnte in bei 110/120 (92%) pts gestellt werden. Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, die neue 370ms MDCT noch zuverlässiger als bisher in der nichtinvasiven Koronardiagnostik einsetzbar ist. Insbesondere der Ausschluss einer KHK scheint eine klinisch einsetzbar Indikation zu sein.

Korrespondierender Autor: Küttner AK

Eberhard-Karls-Universität, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076, Tübingen

E-Mail: axel.kuettner@med.uni-tuebingen.de