Rofo 2005; 177 - S6_7
DOI: 10.1055/s-2005-864024

Darstellung von ballonexpandierbaren Stents mit einem Kegelstrahl-Volumen-CT-Scanner im Vergleich zu einem 8-Zeilen-Spiral-CT

E Heidrich 1, M Funke 1, C Dullin 1, KP Hermann 1, S Obenauer 1, E Grabbe 1
  • 1Abt. Diagnostische Radiologie, Universitätsklinikum Göttingen

Zielsetzung: In einer experimentellen Studie wird die Visualisierbarkeit von ballonexpandierbaren Gefäßstützen mit einem neuen Kegelstrahl-Volumen-CT-Scanner (VCT) und einem 8-Zeilen-Spiral-CT (8-MSCT) verglichen. Hierbei soll überprüft werden, inwiefern sich die höhere isotrope Ortsauflösung der VCT auf die Darstellbarkeit der Stents im Vergleich zur MSCT auswirkt.

Material und Methoden: In einem einfachen Phantommodell bestehend aus flüssigkeitsgefüllten Kunststoffschläuchen wurden diverse ballonexpandierbare Stents unterschiedlicher Hersteller mit einem nominellen Durchmesser von 2 bis 5 mm implantiert. Nachfolgend wurden diese Modelle mit zwei differierenden Akquisitionsprotokollen mit dem VCT (Volumetric CT, GE Medical Systems, USA) unter Verwendung folgender Aufnahmeparameter untersucht: 50 und 80 kV, 200 und 125 mA, Rotationszeit 8s, Schichtdicke 0,2mm, „boost“-Algorithmus. Anschließend erfolgte eine Untersuchung mit einem 8-Zeilen-Spiral-CT (Lightspeed, GE Medical Systems, Milwaukee, USA), wobei folgende Aufnahmeparameter gewählt wurden: 80 kV, 125 mA ≈ 0,8s, Schichtdicke 0,625mm, Knochenalgorithmus. Die Bildnachverarbeitung umfasste 3D-Rekonstruktionen in VR-Technik mit axialen und sagittalen Sichten sowie Gesamtvolumendarstellungen. Die vergleichende Beurteilung der Datensätze erfolgte anhand eines Punktescores.

Ergebnisse: Es zeigte sich eine deutliche Überlegenheit des VCT gegenüber dem MSCT sowohl in der Visualisierung des Stentmateriales als auch des Stentlumens. Dabei lagen lediglich minimale Aufhärtungsartefakte vor, die in erster Linie durch die Beschaffenheit des einzelnen Stents hervorgerufen wurden. Selbst der kleinste kommerziell verfügbare Stent von 2,00mm konnte detailgetreu abgebildet werden.

Schlussfolgerung: Die moderne CT-Technik weist ein großes Potential zur nichtinvasiven Beurteilbarkeit von Stents auf. Durch den in dieser Studie eingesetzten VCT-Scanner mit extrem hoher isotroper Ortsauflösung wird auf eindrucksvolle Weise dokumentiert, dass auch bei den kleinsten kommerziell erhältlichen Stents das entsprechende Gefäß, die Stents selbst sowie die Stentlumina im Gefäßphantom oder im Tierexperiment sicher beurteilt werden können.