Aktuelle Dermatologie 2004; 30 - 23
DOI: 10.1055/s-2004-835549

Saugcurettage bei Hyperhidrosis axillaris: Eine monozentrische Untersuchung bei 21 Patienten

K Eichhorn 1, F Noack-Wiemers 1, A Wilczek 1
  • 1Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universtitätsklinikum Leipzig, Deutschland

Hintergrund: Bei Hyperhidrosis axillaris hat sich neben anderen Therapieverfahren die wenig invasive Saugcurettage in Tumeszenz-Lokalanästhesie zunehmend etabliert. Es handelt sich um ein neues Verfahren, das in seiner Wirksamkeit bisher nicht ausreichend belegt wurde.

Fragestellung: Ist die Saugcurettage ein geeignetes Verfahren zur Behandlung der axillären Hyperhidrose? Methode: Mit Einführen der Methode wurde bei jedem Patienten eine präoperative gravimetrische Untersuchung zur objektiven Erfassung der Menge an abgesondertem Schweiß durchgeführt. Um den Erfolg der Operation beurteilen zu können, wurde die Gravimetrie postoperativ wiederholt. Zusätzlich erhielten die Patienten einen Fragebogen auf dem die subjektive Verminderung der Schweißproduktion dokumentiert werden sollte. Es wurde 21 Patienten in die Untersuchung eingeschlossen. Ergebnisse: Bei 21 Patienten (15w/6m) wurden 42 Axillen operiert. Die Nachsorgeuntersuchung erfolgte im Mittel nach 14 Wochen (5–24 Wochen). In 78,6% (n=33) konnte eine Verminderung der Schweißproduktion erreicht werden. Diese betrug zwischen 4% und 98%, im Mittel 58,3%. Die Beurteilung des Therapieerfolges durch die Patienten in dieser Gruppe war sehr inhomogen. Bezogen auf die Verminderung der Schweißproduktion durch die Operation betrug sie zwischen 0% und 100%. In 2,4% der Axillen (n=1) blieb die Schweißproduktion unverändert. Der Patient bewerte dieses Ergebnis mit einer Verminderung der Schwitzmenge um 40%. In 19% der Axillen (n=8) war postoperativ eine erhöhte Schweißproduktion feststellbar. Diese betrug zwischen 17% und 425%, im Mittel 138,3%. Die Patienten bewerteten das postoperative Ergebnis trotzdem mit einer Verbesserung, die zwischen 10% und 75% lag. Schlussfolgerung: Die vorliegenden Daten zeigen, dass in einem hohen Prozentsatz die Schweißproduktion bei einer Hyperhidrosis axillaris verringert werden kann. Die Bedeutung der Gravimetrie zur Indikationsstellung und als Instrument zur Erfolgskontrolle muss jedoch als relativ angesehen werden, da sie häufig nicht mit dem subjektiven Empfinden des Patienten korreliert.