Rofo 2004; 176 - 633
DOI: 10.1055/s-2004-828542

Poster zum Thema „Urogenitaltrakt“ (MRT, Andere) Staging des Prostatakarzinoms: Dynamische KM-unterstützte MRT mit kombinierter Endorektal-Body-Phased-Array-Spule. Histopathologische Korrelation

L Wittmann 1, W Bentas 1, D Jonas 1, T Vogl 1, W Pegios 1
  • 1Hannover

Ziele: Evaluation der diagnostischen Wertigkeit hinsichtlich des Stagings von Prostatakarzinomen, insbesondere der Abgrenzung der Stadien T2 gegen T3.

Methode: Bei 53 Patienten mit bioptisch gesichertem oder klinisch hochgradigen Verdacht auf ein Prostatakarzinom wurden MRT-Untersuchungen an einem 1,5 Tesla-Gerät (Siemens, Symphony) vor radikaler Prostatektomie durchgeführt. Das Untersuchungsprotokoll beinhaltete T2-gewichtete Turbo-Spin-Echo-Sequenzen mit und ohne Fettsupression in axialer und koronarer Schichtführung, sowie eine dynamische T1-gewichtete GRE-Sequenz nach i.v. Gabe von 0,2 mmol/kg KG Gd-DTPA. Die Korrelation der MRT-Bilder mit den histopathologischen Befunden erfolgte anhand von Großflächenschnitten der Prostatektomiepräparate.

Ergebnis: Die Sensitivität bezüglich der Detektion extrakapsulären Wachstums und Samenblaseninfiltration (T2 versus T3) betrug 100%, die Spezifität 80%. Bei Treffsicherheit, positivem (PPV) und negativem Vorhersagewert (NPV) kam Gutachter 1 auf Werte von 92%, 88% und 100%.

Der zweite Gutachter erreichte marginal bessere Ergebnisse, da er 2 Patienten weniger falsch positiv einstufte. Er kam somit auf eine Sensitivität von 100% und Spezifität von 92%. Treffsicherheit, PPV und NPV bezifferten sich auf 97%, 96% und 100% respektive.

Die Dynamik zeigte eine Sensitivität von 89% und Spezifität von 63%. Treffsicherheit, positiver und negativer Vorhersagewert lagen hier bei 72%, 57% und 91%, respektive.

Schlussfolgerung: Die MRT mit kombinierter Endorektal-Body-Phased-Array-Spule stellt einen wertvollen Beitrag zur präoperativen Diagnostik des Prostatakarzinoms. Der Einsatz einer dynamischen KM-unterstützten Sequenz scheint einen diagnostischen Zugewinn zu erbringen. Problematisch erscheinen die Abgrenzung einer Kapselinfiltration (T2) gegen eine Kapselpenetration (T3).