Rofo 2004; 176 - VO_4145
DOI: 10.1055/s-2004-827919

Absolute Quantifizierung der pulmonalen Perfusion mittels zeitaufgelöster, kontrastverstärkter MRT: Optimierung der Kontrastmitteldosis und Implementierung paralleler Bildgebungsalgorithmen

K Nikolaou 1, SO Schoenberg 1, G Brix 1, U Attenberger 1, B Kuehn 1, O Dietrich 1, MF Reiser 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie, Ludwig-Maximilians-Universität München, München

Ziele: Ziel der Studie war die Optimierung der Kontrastmitteldosis für eine absolute Quantifizierung der Lungenperfusion bei gleichzeitiger Implementierung schneller paralleler Bildgebungstechniken. Methode: Zunächst wurde in einer Phantomstudie die Abhängigkeit des Signalintensitätsanstieges von ansteigenden Konzentrationen des MR-Kontrastmittels Gadodiamid (Omniscan®, Amersham Health, Grossbritannien) getestet. Dabei kamen neue ultraschnelle parallele Akquisitionstechniken zur Anwendung. Unter Anwendung derselben Sequenzen wurden anschließend gesunden Probanden verschiedene Kontrastmitteldosen appliziert. Die Untersuchung fand an einem 1.5 T System statt (Siemens Sonata Maestro Class, Siemens Medical Solutions, Erlangen, Deutschland). Die Akquisitionsparameter waren: TR/TE/Flipwinkel, 1.7 msec/0.6 msec/25°; räumliche Auflösung 1.6×3.0×4.0 mm3; zeitliche Auflösug 1.1s pro 3D-Stapel (24 Schichten á 4mm); 25 Perfusionsphasen. Im Bereich der Pulmonalarterien (Input-Funktion) und in vordefinierten Arealen des Lungenparenchyms (Parenchymantwort) wurden Signal-Zeit-Kurven erstellt. Unter Zuhilfenahme eines Ein-Kompartment-Modells zur absoluten Perfusionsquantifizierung wurden das regionale pulmonale Blutvolumen sowie der regionale Blutfluss ermittelt. Ergebnis: In den Phantomstudien zeigte sich ein linarer Signalintensitätsantieg bis zu einer maximalen Kontrastmittelkonzentration von 5.0 mmol/l. In den Probandenmessungen zeigte sich ein linearer Zusammenhang zwischen applizierter Kontrastmitteldosis und dem Signalintensitätsanstieg im Bereich der Pulmonalarterien als Maß für die Input-Funktion bis zu einer maximalen Kontrastmitteldosis von 0.05 mmol/kg Körpergewicht. Die errechneten absoluten Werte der Lungenperfusion betrugen 1.1±0.2ml/min/cm3 für die apikalen und 3.5±0.4ml/min/cm3 für die kaudalen Lungenareale. Schlussfolgerung: Bei Optimierung der Kontrastmitteldosis und unter Anwendung schneller zeitaufgelöster MR-Perfusionssequenzen ist eine Bestimmung der absoluten pulmonalen Perfusion möglich.