Rofo 2004; 176 - VO_4094
DOI: 10.1055/s-2004-827868

Klinische Bedeutung der Spiral-CT zur Evaluation der ventralen Spondylodese

P Jedrusik 1, F Dammann 1, A Badke 1, M Feiler 1, C Claussen 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik, Diagnostische Radiologie, Tübingen

Ziele: Bestimmung der Aussagekraft der Spiral-CT in der Nachsorge der ventralen Spondylodese. Methode: 37 Patienten, bei denen zwischen 2000–2002 eine ventrale Spondylodese der Wirbelsäule mittels Knochenspan erfolgte, wurden durchschnittlich 9 Monate nach der Operation mit Spiral-CT untersucht. Die Auswertung erfolgte anhand der axialen Primärschichten sowie sagittaler und koronarer Rekonstruktionen durch je 2 Radiologen und Chirurgen. Erfasst wurden: Spanlage, -tiefe, -höhe und -breite, Verhältnis der Spanbreite zur Wirbelkörperbreite, Abstand des Spans zum Wirbelkörperrand sowie knöcherner Einbau des Spans. Aus den anhand der ermittelten Parameter gebildeten Gesamtscores (0–24) wurde jede Untersuchung einer von 3 Beurteilungsgruppen zugeordnet: „stabil“, „eingeschränkt stabil“, „instabil“. Das Resultat verglichen wir mit der Beurteilung des klinischen Verlaufs der Patienten: „zufriedenstellend“, „teilweise zufriedenstellend“, „nicht zufriedenstellend“. Ergebnis: 28 Patienten wiesen klinisch einen „zufriedenstellenden“ Verlauf auf. Nach CT-Kriterien wurden 2 dieser Fälle als „stabil“, 17 als „eingeschränkt stabil“ und 9 als „instabil“ beurteilt. 1 der 6 Patienten mit „teilweise zufriedenstellendem“ Verlauf wiesen im CT eine „stabile“, 1 eine „instabile“ und 4 eine „eingeschränkt stabile“ Situation auf. Die 3 Patienten mit „nicht zufriedenstellendem“ Ergebnis wurden im CT als „nicht stabil“ (n=1) oder „eingeschränkt stabil“ (n=2) beurteilt. Schlussfolgerung: Bei instabilen Frakturen der BWS/LWS werden zunehmend ventrale Spondylodesen mittels Knochenspan durchgeführt. Zur Abklärung postoperativ persistierender Beschwerden wird üblicherweise das CT zur Beurteilung der knöchernen Stabilität eingesetzt. Der Wert dieser Untersuchungsmethode scheint jedoch begrenzt, da auch bei subtiler Erfassung CT-morhphologischer Kriterien nur eine unzureichende Korrelation mit dem klinischen Bild resultiert.