Rofo 2004; 176 - VO_4061
DOI: 10.1055/s-2004-827835

Intraarterielle MR-Aortographie: Computer-Simulation und erste Ergebnisse an Patienten

S Potthast 1, G Bongartz 1, AL Jacob 1, HG Heidecker 1, D Bilecen 1
  • 1Kantonsspital Basel, Radiologie, Schweiz

Ziele: Computersimulierte Optimierung der intraarteriellen kontrastmittelverstärkten MR-Aortographie und deren Applikation an Patienten als Grundlage für endovaskuläre MR-gesteuerte Interventionen. Methode: Mittels Computersimulationen wurden die geeigneten Gd-Konzentrationsbereiche bei unterschiedlichen Injektionsraten (Qinj=1, 2, 3, 4ml/s) und aortalen Flussraten (Qaorta=20, 30, 40ml/s) bestimmt. Nach der DSA-Aortographie des Patienten wurde über den suprarenal platzierten Katheter Gd (Magnevist) injiziert. Die intraarterielle 3D MR-Aortographie erfolgte mittels konventioneller Gradientenechotechnik an einem 1,5T System (Sonata, Siemens, Erlangen, TA=20s, TE/TR=1,4ms/4,3ms; FA=20°). Die Bestimmung des Flussvolumens der Aorta erfolgte mittels Phasenkontrast-Angiographie. Die SNR/CNR wurden für die Aorta und die Nierenarterien durch ROI-Analyse bestimmt. Die Studie wurde von der lokalen Ethikkommission genehmigt. Ergebnis: Bei einer aortalen Flussrate, welche bei den Patienten zwischen 20–40ml/s lag, lieferte die Computersimulation mit einer Injektionsrate von 4ml/s geeignete Gd-Konzentrationen. Für die MR-Aortographie wurde die niedrigste Dosis (100mM, Injektionsvolumen=60ml) verwendet, entsprechend 80–90% der erlaubten Einzeldosis. Es zeigte sich eine signifikante Korrelation der SNR/CNR zwischen der Computersimulation und der intraarteriellen 3D-MR-Aortographie. Schlussfolgerung: Die intraarterielle 3D-MR-Aortographie konnte erfolgreich an Patienten durchgeführt werden. Dabei waren aufgrund der schnellen aortalen Flussrate hohe Gd-Konzentrationen für eine zufriedenstellende Bildqualität notwendig. Bei einer mehrmaligen Applikation während einer endovaskulären Intervention würde die zulässige Höchstdosis an Gd überschritten werden. Schnellere Datenakquisitionen können dieses Problem umgehen.