Rofo 2004; 176 - VO_3109
DOI: 10.1055/s-2004-827723

Die quantitative Analyse arteriosklerotischer Läsionen mittels Mikrocomputertomographie

A Mohr 1, H Bolte 1, C Schmidt 1, R Wenke 1, F Schäfer 1, C Heiss 1, M Heller 1, C Müller-Hülsbeck 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik für Diagnostische Radiologie, Kiel

Ziele: Evaluation der ex vivo Mikro-CT zur zwei- und dreidimensionalen qualitativen und quantitativen Beurteilung arteriosklerotischer Veränderung. Methode: 10 humane formalinfixierte Leichenkarotiden (männlich, 67,5±2,6) wurden mikrocomputertomotgrafisch mit einer isotopen Auflösung von 60µm gescannt (0.125 mA, 40 keV, 60µm Schichtdicke). Nach Formatierung der Originaldatensätze erfolgten Bildnachverarbeitung und Analyse von axialen Originalschichten, multiplanaren Rekonstruktionen (MPR) und 3D Volumen Rekonstruktionen mit der Software MEDxTM 3.0. Die quantitative Analyse basierte auf Schwellenwerten für Luft (-140), Weichteil (430) und Kalk (750), die durch interaktive Histogrammanalyse indentifiziert wurden. Bestimmt wurden: der orginal Lumen Umfang (LU), die original Lumen Fläche (OF), die Plaque Fläche (PF), die residuale Lumen Fläche (RF=OF-PF), die Kalkfläche (KF), die Querschnittsflächenreduktion (GSAR=(1– RF/OF) x 100%), das Gesamtvolumen (GV), das Weichteilvolumen (WV) und das Kalkvolumen (KV). Ergebnis: Die Mikro-CT zeigte die typische Anatomie der A. Carotis mit hohem Kontrast zwischen Weichteil, Kalk und Luft. Die Kalzifizierungen zeigten variierende interne Dichtewerte, wogegen die Dichteunterschiede innerhalb des Weichteils gering waren. Ulcera oder Fissuren konnten nicht erkannt werden. Mittelwerte der quantitative Analyse: LU=25,4±1,5mm, OF=46,2±6 mm2, PF=23,0±7,9 mm2, RF=22,7±11,5 mm2, KF=4,1±5,4 mm2, GSAR=52,11±21,8%, GV=1053±88 mm3, WV=1024±117 mm3 und KV=29,8±9,6 mm3. Die Proben stehen unzerstört für weitere Untersuchungen, z.B. der Histologie zur Verfügung. Schlussfolgerung: Die Mikro-CT eignet sich als ergänzendes Verfahren, das es erlaubt die vaskuläre Stenose hochauflösende, nicht destruktiv, qualitativ als auch quantitativ in zwei und drei Dimensionen zu erfassen. Insbesondere die interne Struktur verkalkter Plaques wird so nicht destruktiv zugänglich. Defizite zeigten sich bei der Beurteilung weicher Plaques und der Intimahyperplasie.