Rofo 2004; 176 - VO_3074
DOI: 10.1055/s-2004-827688

MRT der Arteriitis temporalis Horton

T Bley 1, O Wieben 1, N Ghanem 1, M Uhl 1, U Saueressig 1, J Leupold 1, G Pache 1, M Langer 1
  • 1Universitätsklinikum Freiburg, Diagnostische Radiologie, Freiburg

Ziele: Ziel der Studie war die Evaluierung der hochauflösenden, Kontrastmittel unterstützten MRT zur nicht-invasiven Diagnostik der Arteriitis temporalis Horton. Methode: 13 Patienten mit Verdacht auf Arteriitis temporalis wurden mit einer acht-Kanal Kopfspule in einem 1,5 Tesla Magneten (Sonata, Siemens, Erlangen) untersucht. Dabei wurden T1 gewichtete Turbo Spin Echo Bilder mit einer räumlichen Auflösung von 0,2mm x 0,3mm in einer Schichtdicke von 3mm vor und nach Gabe von Kontrastmittel angefertigt. Die Ergebnisse der MRT Untersuchung wurden mit den klinischen und laborchemischen Befunden verglichen (klinischer Untersuchungsbefund, Besserung unter Cortison, C-reaktivem Protein, der Blut-Senkungs-Geschwindigkeit und dem Polymyalgia rheumatica Faktor). In neun Fällen wurde eine Biopsie der Temporalarterie zur histologischen Befundsicherung durchgeführt. Ergebnis: In 11 der untersuchten 13 Patienten wurden die typischen MRT-Zeichen einer Arteriitis gefunden: Dickenzunahme und kräftige Kontrastmittelaufnahme der Arterienwand und des perivaskulären Weichteilgewebes. In einer der zwei negativen MRT Untersuchungen waren die klinischen und histologischen Befunde nicht eindeutig. In einem Fall waren die MRT Ergebnisse falsch positiv. Schlussfolgerung: Die Kontrastmittel unterstützte, hoch aufgelöste MRT der Temporalarterie scheint ein robustes und sensitives Verfahren zur Diagnostik der Arteriitis temporalis Horton zu sein. Zum einen kann beurteilt werden, ob eine Entzündung der Arterienwand vorliegt. Zum andern kann die Region der stärksten Entzündung identifiziert werden und eine mögliche Biopsiestelle markiert werden. Möglicherweise kann dadurch die Zahl der falsch negativen Biopsie-Ergebnisse verringert werden.