Rofo 2004; 176 - VO_3028
DOI: 10.1055/s-2004-827642

Monitoring anti-angiogener Tumortherapie mittels Eisenoxid unterstützter MRT

T Persigehl 1, L Matuszewski 1, A Wall 1, R Bieker 1, W Berdel 1, R Mesters 1, W Heindel 1, C Bremer 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie, Münster

Ziele: Nicht-invasive Verlaufskontrolle einer anti-angiogenen Tumortherapie mittels Eisenoxid unterstützter MRT Methode: Ein stark vaskularisiertes humanes Fibrosarkom (HT 1080, 2 Mio. Zellen) wurde Nacktmäusen implantiert. Zwei bis drei Wochen nach Tumorimplantation (Tumorgröße 5–10mm) wurde entweder ein thrombogenes tumorspezifisches Peptid (n=10) oder NaCl-Lösung (Kontrolle n=11) i.v. injiziert. Vier bis acht Stunden nach Therapiebeginn wurde eine Kontrastmittel (KM)-MRT mit einem langzirkulierenden Eisenoxid (SHU 555 C, Schering®) durchgeführt. Die KM-bedingte Änderungen der R2* (ΔR2*) Relaxationsrate wurde mit einer T2 gewichteten doppel Echo-EPI Sequenz gemessen. Die Vaskuläre Volumen Fraktion (VVF) im Tumorgewebe wurde über die Kalibrierung der ΔR2*-Relaxationsrate im Tumor mit der des Muskel ermittelt. Zur Visualisierung der Tumorperfusion wurden parametrische ΔR2*-Maps erstellt. Die MRT Ergebnisse wurden mit immunohistochemischen Tumorschnitten korreliert. Ergebnis: Die ΔR2*-Maps zeigten eine signifikante Reduktion der Tumorperfusion in der Behandlungsgruppe verglichen mit der Kontrollgruppe 4–8h nach Therapiebeginn. Unter Therapie zeigte sich eine Reduktion der R2*-Relaxationsrate um ca. 80%. Die VVF war signifikant nach anti-angiogener Tumortherapie verringert (2.25±1.08% versus 0.48±0.3%; p<0.05). In Korrelation zu den MR-Daten zeigten sich ausgedehnte Thrombosierungen der Tumorgefäße in der Immunohistochemie. Schlussfolgerung: Die Eisenoxid unterstützte MRT erlaubt ein Monitoring anti-angiogener Tumortherapien direkt nach Behandlungsbeginn. Mit der Verfügbarkeit Bolus-injizierbarer, ultrakleiner Eisenoxide könnte diese Untersuchungstechnik zukünftig in klinischen Studien eingesetzt werden.