Laryngorhinootologie 2004; 83 - 21_33
DOI: 10.1055/s-2004-823636

Hämostatisches Stärkegel in der endonasalen Nebenhöhlenchirurgie

R Riemann 1, C Milewski 1
  • 1Städt.HNO-Klinik

Carboxymethylcellulose-(CMC)-beschichtete Nasentamponaden haben sich aufgrund ihrer aktiv hämostatischen Eigenschaften in der funktionellen Nasennebenhöhlenchirurgie (FESS) bewährt. Das Entfernen von Nasentamponaden bleibt aber für den Patienten unangenehm. Deswegen wurde ein CMC-Netz entwickelt, das direkt in das Siebbein eingebracht und allein durch postoperative Nasenspülungen langsam entfernt wird. Das Netz wurde nach Ausräumung des Siebbeinschachts trocken und ohne Druck auf die endonasal operierten Oberflächen positioniert und mit Wasser benetzt. Hierdurch entstand eine Gel-förmige Substanz, die durch Aktivierung der Thrombozytenaggregation hämostatisch wirkt. Bei 25 Patienten wurde das CMC-Netz zur FESS eingesetzt. Die Nachbehandlung bestand in: Nasenpflege (unterer Nasengang), tgl. 4 x Nasenspülung mit Emser Sole®, 0,5mg Betamethason p.o. und Xylometazolin Nasenspray. 23 Patienten zeigten keine Nachblutung, 2 Patienten mussten am Operationstag mit einer vorderen Tamponade versorgt werden. Im Vergleich zum präoperativen Status gaben 19 Patienten am 2. postoperativen Tag eine unveränderte oder bessere nasale Ventilation an, 6 äußerten eine Verschlechterung. Bei 4 Patienten wurden 2 Wochen post-OP Gelreste abgesaugt, bei 21 fand sich kein Rest mehr. Die durchschnittliche Krustenbildung lag bei 0,4–0,6 (keine=0; <10% Wundfläche=1; >10%Wundfläche=2). Bei allen Patienten waren 4 Wochen postoperativ die eröffneten Ostien offen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das CMC-Netz für FESS-geeignet ist und in der frühen Nachsorge den Patienten-Komfort erhöht.