Laryngorhinootologie 2004; 83 - 20_28
DOI: 10.1055/s-2004-823602

Das Gerüst bei der Mikrotiebehandlung

N Weerda 1, J Schipper 1, H Weerda 2
  • 1Univ. HNO-Klinik
  • 2Privat

Einleitung: Die chirurgische Therapie von Ohrmuschelfehlbildungen ist eine etablierte Behandlungsmethode. Verschiedene Therapieverfahren nach Brent, Nagata, Tanzer und Weerda sind dazu beschrieben. Alle Verfahren unterscheiden sich dabei in der Hautschnittführung und dem Gerüstdesign. Methode: Wir stellen hier ein von Weerda etabliertes Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Knorpelgerüstes vor: Wenn möglich, wird vom kontralateralen Ohr eine sog. „Gerüstschablone“ und eine „Weichteilschablone“ angefertigt. Zusätzlich werden die Kopfproportionen zwischen Auge, Ohr und Nase genau vermessen. Hierdurch werden Lage und Größe der zu rekonstruierenden Ohrmuschel bestimmt. Für die Modellierung des Knorpeldesigns werden sowohl Skalpell als auch der Diamantbohrer verwendet. Ergebnisse: Aus Rippenknorpel (6.–9. Rippe) wird zunächst die sog. „Basisplatte“ aus der 6. und 7. Rippe im Bereich der Syndesmose modelliert. Anschließend erfolgt die Bildung und Überhöhung des Helixrandes mit Hilfe der präparierten 8. Rippe. Schließlich wird aus dem verbleibenden Knorpelrest die Anthelix geformt und an die Basisplatte adaptiert. Diskussion: Diese hier vorgestellte Technik erlaubt den Ohrmuschelaufbau in zwei Schritten durchzuführen: 1. Schritt: Schnitzen des knorpeligen Ohrmuschelgerüstes und Einbringen in eine subcutane Tasche in anatomisch richtiger Lage. 2. Schritt: Abheben der rekonstruierten Ohrmuschel.