Laryngorhinootologie 2004; 83 - 20_23
DOI: 10.1055/s-2004-823597

Die Lobulusanlegeplastik als Teil der Otopexie – Technik und Ergebnisse

R Siegert 1
  • 1Prosper-Hospital, HNO-Klinik

Für die Ohrmuschelanlegplastik sind viele verschiedene Techniken beschrieben worden. Der Lobulus ist eine Weichteilstruktur. Für ihre Stellungskorrektur sind retrolobuläre Hautresektionen angegeben worden, die sowohl zum Rezidiv als auch zu Wundspannungen führen und daher das im Ohrmuschelbereich relativ hohe Risiko der Keloidbildung steigern können.

Ziel der Studie war es diese Komplikation durch eine Modifikation der chirurgischen Technik zu minimieren und die bisherigen klinischen Ergebnisse klinisch und anthropometrisch zu evaluieren.

Von der für die Anthelixplastik angelegten retroaurikulären Inzision wird eine subkutane Tasche zwischen Lobulusvorder- und –rückfläche präpariert. Anschließend wird die Subkutis der Lobulusrückfläche mit einer von uns erstmals beschriebenen, speziellen Matratzennaht im Knorpel des Cavum conchae verankert und die Lobulusstellung justiert.

Die Patienten werden prä- und postoperativ standardisiert fotographiert, die Ohrmuscheln anthropometrisch vermessen und die Breite anatomischer Landmarken individualisiert im Verhältnis zum Interpupillarabstand berechnet.

Die letzten 30 konsekutiven Ohrmuschelanlegeplastiken wurden ausgewertet. Die mittlere frontale Ohrmuschelbreite betrug präoperativ 39% und postoperativ 26% des Interpupillarabstandes. Die Lobulusbreite reduzierte sich von 28% auf 16%. Keloide oder Rezidive traten nicht auf.

Die vorgestellte Technik stellt eine Ergänzung der Otopexie dar, mit der die Form und Stellung des Lobulus gezielt modifiziert und harmonisch gestaltet werden kann.