Laryngorhinootologie 2004; 83 - 16_15
DOI: 10.1055/s-2004-823501

Wert des CT des Thorax als Staging-Verfahren bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen der oberen Luft- und Speisewege

NG Fronz 1, M Harth 2, KJ Klose 3, JA Werner 4
  • 1Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
  • 2Klinik für Strahlendiagnostik
  • 3Klinik für Strahlendiagnostik
  • 4Univ. HNO-Klinik

Hintergrund und Fragestellung: Die Computertomographie des Thorax wird im Rahmen des Staging bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen der oberen Luft- und Speisewege angewandt, da diese ein erhöhtes Risiko für das Vorkommen von Zweitkarzinomen und/oder Metastasen vornehmlich in der Lunge haben. Vor diesem Hintergrund sollte der Wert der CT im vorgenannten Diagnostikkonzept erarbeitet werden. Patienten und Methoden: Die Befunde der CT des Thorax von 214 Patientinnen und Patienten, die in dem Zeitraum von 1998 bis 2002 wegen eines Plattenepithelkarzinoms der oberen Luft- und Speisewege behandelt wurden, wurden teils retro-, teils prospektiv ausgewertet. Ergebnisse: Bei 18/214 Patienten wurden pathologische Befunde im Sinne von Zweitkarzinomen oder Metastasen in der CT des Thorax erhoben. Dabei kam es in keinem der 18 Fälle aufgrund des Befundes der CT zur Änderung des initial vorgesehenen Therapiekonzepts hinsichtlich des Primärtumors. In 2/18 Fällen kam es bei Vorliegen einer solitären Lungenfilia bzw. eines Bronchialkarzinoms in der CT zu einem kurativen Therapieansatz mit Resektion des Lungenbefundes. Folgerung: Nach den vorliegenden Untersuchungsergebnissen wird die Indikation zur CT des Thorax im Rahmen des primären Staging bei Patientinnen und Patienten mit Plattenepithelkarzinomen der oberen Luft- und Speisewege zurückhaltender gestellt. Regelmäßig erfolgt die Indikation vor großen invasiven Eingriffen wie der Laryngektomie, bei erhöhten Serumwerten des Cyfra 21–1, einer cervicalen Metastasierung in Regio IV und bei klinischen Symptomen.