Laryngorhinootologie 2004; 83 - 9_42
DOI: 10.1055/s-2004-823386

Epidemiologische Untersuchungen zum Larynxkarzinom

K Strehlocke 1, MU Kühn 2, RM Müller 3
  • 1Institut für Biometrie und Medizinische Informatik der Technischen Universität Dresden
  • 2Flugmedizinisches Institut der Luftwaffe Abt. Flugphysiologie
  • 3Univ. HNO-Klinik

Anhand des Krankengutes einer HNO-Universitätsklinik sollten epidemiologische Untersuchungen zum malignen Larynxtumor für den Zeitraum 1989 bis 1998 durchgeführt werden. Zusammen mit dem Klinischen Krebsregister erfolgte eine deskriptive Datenanalyse mit dem Statistikprogramm SPSS sowie eine Berechnung der Überlebensrate (JÜR) mit dem SAS-Programm „RSURV V2.1„. Der Altersgipfel lag im 6. Lebensjahrzehnt. Dabei erkrankten Männer etwa zehnmal häufiger als Frauen. Über die Hälfte der Tumoren waren glottisch lokalisiert. Mit über 95% war das Plattenepithelkarzinom vorherrschend. Die beobachtete 5-JÜR der Patienten (n=330) lag bei 53,4% und unter Einbeziehung der Mortalitätsrate der Normalbevölkerung die relative 5-JÜR bei 61,4%. Hinsichtlich des Tumorstadiums unterschieden sich die 5-JÜR signifikant. Für Tis wurde eine beobachtete 5-JÜR von 92,3%, für T1 76,8%, für T2 von 60,0%, für T3 von 37,5% und für T4 von 26,6% berechnet. Patienten ohne Lymphknotenmetastasen hatten mit 64,7% eine wesentlich höhere Lebenserwartung als die Erkrankten der N-Kategorie 1 mit 31,6% und N2 15,2%. Nach 42 Monaten waren alle Patienten der Kategorie N3 verstorben. Tumorstadium, Primärlokalisation sowie Art und Grad der Metastasierung beeinflussten das Überleben signifikant. Eine frühzeitige Diagnostik und Therapie ist daher notwendig. Die Erfassung der Daten in einem Klinischen Krebsregister ist die Vorraussetzung für die epidemiologische Auswertung und daher das Qualitätsmanagement der erfolgten Therapie.