Laryngorhinootologie 2004; 83 - 9_33
DOI: 10.1055/s-2004-823377

Quantitative Autofluoreszenz-Laryngoskopie (QAF) bei benignen und malignen Stimmlippenveränderungen

M Raap 1, N Koop 2, R Brandt 3, G Hüttmann 3, R Birngruber 3, R Schönweiler 1
  • 1Univ. HNO-Klinik
  • 2Medizinisches Laserzentrum Lübeck
  • 3Medizinisches Laserzentrum Lübeck

Hintergrund: Bei malignitätsverdächtigen Neubildungen ist eine großzügige, aber stimmfunktionell ungünstige, Abtragung notwendig. Deshalb sollte untersucht werden, ob der Verlust epithelialer Fluophore mit histologischen Merkmalen der Malignität und Gewebsverdickung korreliert. Methode: Bei 21 Patienten mit histologisch bestätigten Stimmlippenkarzinomen und 31 Patienten mit benignen Neubildungen wurden digitale Fotoaufnahmen mit Weißlicht sowie mit UV-Licht (AF-Bild) angefertigt. Anschließend wurden Grün-Rot-Quotienten mit und ohne Helligkeitsinformation berechnet (QAF). Ergebnisse: Die Korrelation des Grün-Rot-Quotienten mit dem Merkmal der Malignität betrug 0,355 (p=0,01, Spearman); bei einem Quotienten von 1,55 war die Sensitivität 71% und die Spezifität 52% (ROC). Die Korrelation mit dem Merkmal der Gewebsverdickung betrug 0,396 (p=0,004), die Sensitivität 100% und die Spezifität 72% bei einem Quotienten von 2,11. Die Korrelation mit dem Merkmal der Malignität verbesserte sich unter Berücksichtigung der Helligkeit auf 0,417 (p=0,002); bei einem Quotienten von 0,446 war die Sensitivität 81% und die Spezifität 67%. Die Korrelation mit dem Merkmal der Gewebsverdickung verschlechterte sich etwas auf 0,369 1(p=0,007) mit einer Sensitivität von 100% und einer Spezifität von 56% bei einem Quotienten von 0,703. Schlussfolgerung: Mit der QAF ist noch keine sichere Differenzierung zwischen benignen und malignen Gewebsveränderungen möglich. Dennoch liefert sie eine diagnostisch wertvolle Kontrastverstärkung von pathologischem gegenüber gesundem Stimmlippenepithel.