Laryngorhinootologie 2004; 83 - 4_27
DOI: 10.1055/s-2004-823232

Ergebnisse nach bilateraler Cochlear Implant Versorgung bei Kindern und Erwachsenen

J Mueller 1, F Schön 1, W Shehata-Dieler 1, B May 2, J Helms 1
  • 1Univ. HNO-Klinik
  • 2CiC Süd Rehabilitation

Bislang konzentrierte sich das Bemühen um eine Verbesserung des Sprachverständnisses nach Cochlear Implant (CI) Versorgung auf die einohrige Versorgung. Frühe Versuche einer beidohrigen Versorgung Anfang der 90iger Jahre erbrachten mit den damaligen Sprachkodierungsstrategien keine Verbesserung des Sprachverständnisses im Vergleich zur monauralen Versorgung. Seit 1996/97 ist bekannt, dass eine bilaterale CI-Versorgung, zunächst in Einzelfällen, später an größeren Patientenkollektiven, reproduzierbar eine signifikante Verbesserung des Sprachverständnisses in Ruhe und im Rauschen ermöglicht. Es werden die Sprachergebnisse in Ruhe und im Rauschen (bei unterschiedlichem Signal-Rauschverhältnis) für ein- und beidohrigen CI-Gebrauch sowie die Fähigkeit des räumlichen Hörens diskutiert. Neben den Ergebnissen für Erwachsene werden auch erste Ergebnisse bei Kindern dargestellt. Hier wird sowohl über die Beobachtungen der Hörsprachentwicklung durch die Eltern und Therapeuten als auch über Ergebnisse im Rauschen und die mögliche Entwicklung des Richtungsgehörs berichtet. Von besonderem Interesse ist dabei die Diskussion der Ergebnisse nach bilateraler CI-Versorgung im Vergleich zur Kombination CI und Hörgerät. Am Patientenkollektiv von bislang 97 implantierten Patienten werden die eigenen Ergebnisse mit der Literatur diskutiert und mögliche Einflussfaktoren wie z.B. die Sprachkodierungsstrategie, Dauer der Ertaubung, Symmetrie des Hörschadens, Länge des Intervalls zwischen beiden Operationen oder simultane Operation für Kinder und Erwachsene diskutiert.