Laryngorhinootologie 2004; 83 - 4_18
DOI: 10.1055/s-2004-823223

Modifikation der perimodiolären MedEl-Elektrode C40+P–Untersuchungen am humanen Felsenbeinmodell

T Klenzner 1, A Aschendorff 1, C Jolly 2, R Laszig 1
  • 1Univ. HNO-Klinik
  • 2Privat

Die Entwicklung bei Cochlear Implantaten war in den letzten Jahren u.a. auf die Verwirklichung perimodiolärer Elektrodenträger gerichtet. Die von der Fa. MedEl vorgestellte Elektrode C40+P soll ihre modiolusnahe Lage durch Zurückziehen eines Teils, des in zwei Arme geteilten Elektrodenträgers erreichen. Eigene Untersuchungen zeigten eine vergleichsweise hohe intracochleäre Traumatisierung dieser Elektrode am humanen Felsenbeinmodell in der histologischen Auswertung. Nach Modifikation des Elektrodenträgers durch das Anbringen extracochleärer Silkonmarker zur besseren Insertionskontrolle, der Erhöhung der Bindungskraft zwischen den beiden Elektrodenarmen, um eine frühzeitige Seperation zu verhindern, sowie Veränderung des Designs des „Restraining Arms“ wurde an vier humanen Felsenbeinen eine Implantation durchgeführt und diese histologisch aufgearbeitet. In den getesteten 4 Felsenbeinen zeigte sich histologisch ein nur unerhebliches intracochleäres Trauma. In einem Fall erfolgte keine Trennung des Elektrodenarms. In keinem Felsenbein fanden sich im Gegensatz zum Vorläufermodell Frakturen der Lamina spiralis ossea oder des Modiolus. Die oben beschriebene Elektrode wurde bisher nicht am Menschen eingesetzt. Obwohl die letzten histologischen Ergebnisse optimistisch stimmen, muss das Elektrodendesign jedoch gerade im Hinblick auf die nach Cochlear Implantation aufgetretenen Meningitisfälle diskutiert werden. So sollte in der Weiterentwicklung eine Größenreduzierung erreicht werden und nur ein Elektrodenbestandteil nach der Positionierung in der Cochleostomie verbleiben.