Klin Monbl Augenheilkd 2004; 221 - V157
DOI: 10.1055/s-2004-820224

Vergleich des Akkommodationsverhaltens und der Notwendigkeit des Tragens einer Nahbrille nach einseitiger versus beidseitiger 1CU-Implantation

NX Nguyen 1, S Reese 1, A Langenbucher 1, B Seitz 1, M Küchle 1
  • 1Erlangen

Hintergrund: Untersuchung der Akkommodationsfähigkeit und der Notwendigkeit des Tragens einer Nahbrille bei Patienten nach einseitiger im Vergleich zu Patienten mit beidseitiger Implantation der akkommodativen Hinterkammerlinsen 1CU.

Methoden: 25 Patienten nach einseitiger (Gruppe 1; 62±10J) und 15 Patienten mit beidseitiger 1CU-Implantation (Gruppe 2; 64±13J) wurden 3, 6 und 12 Monaten postoperativ untersucht.

Zielgrößen waren: Bestkorrigierter Fernvisus, Nahvisus mit Fernkorrektur (NV), subjektiver Nahpunkt (NP) und Akkommodationsbreite (AB) bestimmt durch Defokussierung. Patienten wurden nach der Notwendigkeit des Tragens einer Nahbrille im Alltag befragt.

Ergebnisse: Die Zielgrößen unterschieden sich im Verlauf zwischen beiden Patientengruppen nicht signifikant voneinander. Der mittlere NV blieb in beiden Gruppen während der Nachbeobachtungszeit stabil (0,4±0,1 vs. 0,4±0,08). Die AB blieb weitgehend unverändert (durchschnittlich 1,7±0,4D vs. 1,8±0,5D). In Gruppe 1 benötigten 63% aller Patienten im Alltag nie eine Nahbrille, in Gruppe 2 70%. Nur 7% der Patienten in Gruppe 1 und 6% der Patienten in Gruppe 2 benutzten regelmäßig eine Nahbrille.

Schlussfolgerung: Auch bei monokularer Implantation der akkommodativen 1CU können Patienten von einem verbesserten unkorrigierten oder fernkorrigierten Nahvisus profitieren und häufig eine völlige oder weitgehende Unabhängigkeit von der Lesebrille im Alltag erreichen.