Pneumologie 2004; 58 - V73
DOI: 10.1055/s-2004-819658

Kryorekanalisation – Eine neue Methode zur Sofortrekanalisation von Tumorstenosen der Atemwege

M Hetzel 1, J Hetzel 1, C Schumann 1, P Lepper 1, H Woehrle 1, T Habig 1, A Babiak 1
  • 1Medizinische Universitätsklinik Ulm, Abteilung Innere II-Pneumologie

Einleitung: Im Unterschied zur Kryotherapie kann seit der Neuentwicklung einer zugstabilen flexiblen Kryosonde Tumorgewebe im angefrorenen Zustand aus den Atemwegen extrahiert werden. (Kryorekanalisationsmethode)

Patienten: 31 Patienten (19a –81a) mit exophytischen Tumorstenosen (3x benigne, 28x maligne) der Atemwege (3x Trachea, 4x HBr rechts, 6x HBr links, 4x OLBr links, 3x OLBr rechts, 3x ZwBr, 1x MLBr, 3x ULBr rechts, 4x ULBr links) und klinischer Symptomatik.

Methoden: Flexible Bronchoskopie Bronchoflex-Tubus 7,5mm (Fa. Rüsch) bei Spontanatmung unter Sedierung mit Propofol. Extraktion von angefrorenem Tumorgewebe mit der flexiblen Kryosonde (Fa. Erbe, Sondentyp 20416).

Ergebnisse: 26 von 31 Stenosen konnten erfolgreich rekanalisiert werden. Bei dem Eingriff und in einem Nachbeobachtungszeitraum von mindestens einem Monat verstarb kein Patient. Es kam zu keinen Nachblutungen in den Tagen nach der Kryorekanalisation. Die Interventionsdauer lag zwischen 5 und 42 Minuten. (20+14). Bei 3 Patienten kam es zu diffusen Blutungen aus dem Tumorbett, die spontan sisterten (2 Patienten) oder mittels Argon-Plasma-koagulation beherrscht wurden (1 Patient). Bei keinem Patienten war eine starre Bronchoskopie zur Kontrolle der Blutungskomplikationen erforderlich.

Schlussfolgerung: Die Kryorekanalisationsbehandlung erwies sich als effektive, komplikationsarme und in flexibler Bronchoskopietechnik durchführbare Methode zur Therapie von Tumorstenosen der Atemwege.