Aktuelle Dermatologie 2003; 29 - V37
DOI: 10.1055/s-2003-822275

Ambulante intravenöse Hoch-Dosis-Interferontherapie beim MM

P von Wussow 1
  • 1Sophienklinik, Georgstr. 46, 30159 Hannover

Die Hochdosis-IFN-α-Therapie stellt beim malignen Melanom im Stadium IIC/IIIA, B, C die einzige adjuvante Therapieoption dar, die in randomisierten Studien einen Überlebensvorteil gezeigt hat. Aus verständlichen Gründen möchten Patienten in einer derartigen Situation auch die intravenöse Phase dieser Therapie ambulant erhalten.

An bisher 47 Patienten mit malignem Melanom, Stadium III, wurde folgendes Vorgehen durchgeführt:

Die Patienten erhielten 20 Mio. I.E. IFN-α/m2 in 100ml NaCL in ca. 1½ h. Vor der IFN-Infusion wurde ihnen Diclofenac ret. 100mg verabreicht. Patienten mie einem RR<100mm Hg erhielten 1000ml NaCl. Alle Patienten erhielten während der Therapie propyhlaktisch Paroxetin 20mg/Tag. Sportliche Betätigungen wurden den Patienten verboten.

Unter dieser Therapie wurden folgende schwerwiegende AE's beobachtet.

Pankreatitis (n=1); Lebertoxizität (<10×n) n=4; CK-Erhöhungen (>10) n=5.

Die Komplikationen könnten durch Sistieren der Theapie über 2–4 Tage beherrscht werden. Die Haematotoxizität, Fieber, Durchfall, chron. Husten etc. bedurften keiner spezifischen Therapie (Ausnahme: 2×Imodium) Eine Dosisreduktion war in der i.v. Phase bei keinem Patienten notwendig.

Insgesamt erscheint die Therapie in der Hand eines erfahrenen Internisten/Dermatologen ambulant durchführbar.