Geburtshilfe Frauenheilkd 2003; 63 - H-GM 07
DOI: 10.1055/s-2003-815147

Das STEMMAT-Projekt: Grundlagenforschung mit adulten Stammzellen aus Nabelschnur und -blut

VR Jacobs 1, KTM Schneider 1, M Kiechle 1, RAJ Oostendorp 2, C Peschel 2, K Lehle 3, M Hönicka 3, D Birnbaum 3, T Meyer 4, S Rapp 4, J Burkhart 4, J Aigner 5, E Wintermantel 5
  • 1Frauenklinik, TU München, Deutschland
  • 2III. Med. Klinik der TU München, Deutschland
  • 3Klinik für Herz-, Thorax- und herznahe Gefäßchirurgie, Universität Regensburg, Deutschland
  • 4Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes, München, Deutschland
  • 5Zentralinstitut für Medizintechnik der TU München, Deutschland

Zielsetzung: Adulte Stammzellen aus Nabelschnur und -blut haben vermutlich ähnliche pluripotenten Eigenschaften wie embryonale Stammzellen. Sie haben den Vorteil, dass eine Nutzung zu Forschungszwecken im Gegensatz zur Forschung an embryonalen Stammzellen ethisch unbedenklich ist und Nabelschnur und -blut als Abfallprodukte post partum ausreichend zur Verfügung stehen. In einem multi-zentrischen Forschungsprojekt, das vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz (BayStMGEV) im Rahmen der Gesundheitsinitiative BayernAktiv gefördert wird, sollen die Eigenschaften von adulten Stammzellen näher untersucht werden.

Materialien und Methoden: Nach anonymer Spende von Nabelschnur und -blut durch die Mutter erfolgt die zeitnahe Aufbereitung für Transport und Lagerung sowie Vorbereitung des Materials zur weiteren Nutzung anhand von Laborprotokollen. Ziel ist die Feststellung der Wertigkeit von Nabelschnurgewebe und -blut für Tissue Engineering (funktioneller Gewebe- und Organersatz) und die Entwicklung einer Logistik geeigneter Gefriertechniken (Kryokonservierungstechniken und -protokolle) für Nabelschnurgewebe und -blut (technologische Optimierung).

Ergebnisse: Erste Ergebnisse deuten auf eine unterschiedliche Vitalität der Zellen, die zeit- und präparationsabhängig sind. Sowohl das Kryopräservationsprotokoll als auch die Gewebepräparation und -aufbereitung werden mit dem Ziel der Optimierung der Kryokonservierung und der Steigerung der Nutzung von vitalen Stammzellen zur Proliferation und Differenzierung kontinuierlich angepasst.

Zusammenfassung: Die im Rahmen dieses Projektes gewonnen Grundlagenerfahrungen können als Basis zur Verwirklichung neuer Therapieformen und Behandlungsmöglichkeiten dienen und in Zukunft die Entwicklung von körpereigenem Ersatzgewebe (Tissue Engineering) ermöglichen.