Rofo 2023; 195(S 02): S142-S143
DOI: 10.1055/s-0043-1771426
Abstracts

Einfluss der Low-Dose 18F-FDG-PET/MRT auf das individuelle Therapiemanagement und Darstellung von Therapieeffekten bei Kindern und Jugendlichen mit zystischer Fibrose

R Schwarz
,
J Frank Schäfer
,
P Utz
,
U Graepler-Mainka
,
H Dittmann
,
S Gatidis
,
M Esser
 

Hintergrund Die bildgebende Differenzierung struktureller gegenüber entzündlicher Lungenveränderungen bei zystischer Fibrose (CF) ist eine Herausforderung. Es gibt wenige Studien zur Hybrid-Bildgebung und keine Daten für die Anwendung der PET/MRT bei CF.

Fragestellung Hat die Anwendung der FDG-PET/MRT der Lunge bei Kindern und Jugendlichen mit CF einen Einfluss auf das Therapiemanagement und kann eine genauere Beurteilung von Therapieeffekten erfolgen.

Material und Methoden In diese retrospektive, monozentrische Studie wurden 19 FDG-PET/MRT der Lunge von 10 Patienten (16±4,5 Jahre, 8–22 Jahre; 6 Mädchen) eingeschlossen. Die PET-Akquisition erfolgte mindestens 20 Minuten nach i.v.-Applikation einer gewichtsadaptierten Dosis 18F-FDG von 1 MBq/kgKG (effektive Gesamtdosis, 1,3±0,4 mSV). Bereiche mit erhöhtem FDG-Uptake wurden SUV-basiert im Vergleich zu Hintergrundaktivität, sowie Leber- und Blutpool quantifiziert (modifizierter Deauville Score). Pulmonale Veränderungen wurden mittels des etablierten MR-CF-Scores beurteilt und zu den stoffwechselgesteigerten Arealen korreliert. Die Ergebnisse wurden auf Basis der elektronischen Patientenakte zu Therapieveränderungen (Start, Veränderung oder Beendigung einer Therapie nach der Baseline-PET/MRT) korreliert.

Ergebnisse In 3 Fällen lag eine stark erhöhte, in 6 Fällen eine moderate, in 7 Fällen eine geringe und in 3 Fällen keine erhöhte FDG-Speicherung vor. Die meisten Punkte des MR-CF-Score wurden für Bronchialwandverdickungen (23%) und Air Trapping (23%) vergeben. Stoffwechselgesteigerte Läsionen wurden meist als Konsolidierungen (59%; p<0,001), seltener als Mucus Plugging (19%, p=0,024) interpretiert. Im Verlauf zeigte sich eine Abnahme der mittleren Anzahl und Volumina der inflammatorischen Läsionen (n=13±9 vs. n=4±5; 73±60 ml vs. 43±64 ml; jeweils p=0,018) und des MR-CF-Scores (31±7 vs. 21±16; p=0.042) zwischen Baseline- und Follow-Up. Die PET/MRT hatte in 95% der Fälle (n=18) einen Einfluss auf die Therapie (neue Therapie: 58%, n=11; Fortsetzen kürzlich begonnener Therapie: 21%, n=4; Therapie nicht begonnen: 16%, n=3).

Schlussfolgerungen Die FDG-PET/MRT der Lunge hat bei niedriger Strahlenexposition in ausgewählten Fällen wesentlichen Einfluss auf das Therapiemanagement der CF und liefert komplementäre Informationen über Lungenveränderungen zu der konventionellen MRT.



Publication History

Article published online:
12 September 2023

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