Rofo 2022; 194(S 01): S53-S54
DOI: 10.1055/s-0042-1749906
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie / Urogenitaldiagnostik

Rekonstruktionsalgorithmus, Bildreformatierung, Schichtdicke und Fenstereinstellung: Auswirkungen auf Größenmessungen von Nierensteinen in der Computertomographie

P R Reimer
1   Uniklinik Köln, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
K Klein
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
,
M Rinneburger
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
,
D Zopfs
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
,
S Lennartz
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
,
J Salem
3   Klinik für Urologie, Uniklinik Köln, Köln
,
A Heidenreich
3   Klinik für Urologie, Uniklinik Köln, Köln
,
D Maintz
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
,
S Haneder
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
,
N Große-Hokamp
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, Köln
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Die Computertomographie (CT) ist die Bildgebungsmethode der Wahl bei Verdacht auf eine Urolithiasis und liefert Informationen über das Vorhandensein, die Lokalisation und Größe von Steinen. Insbesondere die Steingröße ist ein wichtiger Parameter für die Therapieentscheidung, wobei der Einfluss verschiedener Rekonstruktionsalgorithmen, Bildformatierungen, Schichtdicken und Fenstereinstellungen auf exakte Größenmessungen überwiegend unbekannt ist.

Material und Methoden 47 Nierensteine mit unterschiedlicher Zusammensetzung wurden mit einem 64-Zeilen-CT unter Verwendung eines Niedrigdosisprotokolls (CTDIvol 2 mGy) in einem 3D-gedruckten, semi-anthropomorphischen Phantom untersucht. Als Referenz wurde die Steingröße manuell mittels eines digitalen Messschiebers bestimmt (Man-M). Die Bilder wurden mittels hybrid und modell-basierten iterativen Rekonstruktionsalgorithmen (HIR, MBIR) mit unterschiedlichen Schichtdicken rekonstruiert. Zwei Radiologen ermittelten unabhängig voneinander den größten Steindurchmesser unter Verwendung verschiedener Fenstereinstellungen (Weichgewebe und Knochen) auf axialen (2mm und 5mm) und multiplanaren Reformatierungen (MPR) (0.67mm).

Ergebnisse Im Vergleich zu Man-M wurde die Steingröße im CT signifikant unterschätzt (8.8±2.9 vs. 7.7±2.7mm, p<0.05); wobei sich insgesamt eine gute Korrelation zeigte (r=0.70). Rekonstruktionsalgorithmus und Schichtdicke hatten keinen (p>0.05), während Bildformatierung und Fenstereinstellungen einen signifikanten Einfluss auf die CT-Größenmessungen hatten (p<0.05). CT-Größenmessungen unter Verwendung einer MPR und Knochenfenstereinstellung zeigten die beste Übereinstimmung mit Man-M (8.7±3.1 vs. 8.8±2.9mm, p<0.05, r=0.83).

Schlußfolgerungen Manuelle CT-basierte Größenmessungen von Nierensteinen sind am genauesten, wenn eine multiplanare Reformatierung mit einer Knochenfenstereinstellung verwendet wird, während Messungen in axialen Rekonstruktionen mit unterschiedlichen Schichtdicken dazu neigen die Steingröße im Vergleich zu manuellen Messungen zu unterschätzen.



Publication History

Article published online:
29 August 2022

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