Rofo 2022; 194(S 01): S31
DOI: 10.1055/s-0042-1749841
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie (Sonstige Interventionen)

Kombinierte CT-Arterioportographie-Arteriosplenographie bei pädiatrischen Patienten mit portaler Hypertension: Vergleich mit der Standardschnittbildgebung und Ösophagogastroskopie

S Hammer
1   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg
,
J H Schlitt
2   Viszeralchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg
,
W Uller
3   Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
,
C M Doppler
3   Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Analyse der diagnostischen Zuverlässigkeit und des zusätzlichen Nutzens der kombinierten CT-Arterioportographie-Arteriosplenographie (CT AP-AS) im Vergleich zur Standardschnittbildgebung und Ösophagogastroskopie bei der Evaluation pädiatrischer Patienten mit portaler Hypertension (PH).

Material und Methoden In die Studie wurden pädiatrische Patienten mit klinischen Zeichen einer PH eingeschlossen, bei denen eine CT AP-AS durchgeführt wurde und für die eine Standardschnittbildgebung (KM-CT und/oder KM-MRT) vorlag. Zwei Radiolog:innen bewerteten die Beurteilbarkeit der verschiedenen Untersuchungsmodalitäten bezüglich Offenheit des Pfortadersystems und der splenomesenterischen Venen. Das Vorhandensein von splenorenalen Shunts und Varizen wurde evaluiert und mit Ösophagogastroskopie-Befunden verglichen. In der CT AP-AS wurde der Hauptzufluss zu den venösen Kollateralen analysiert.

Ergebnisse 47 Schnittbilduntersuchungen (20 CT AP-AS, 16 KM-MRTs, 11 KM-CTs) und 12 Ösophagogastroskopie-Befunde von 20 Patienten wurden ausgewertet. Die CT AP-AS ermöglichte eine signifikant sicherere Beurteilung des extra- und intrahepatischen Pfortadersystems und der splenomesentischen Venen im Vergleich zur Kontrast-verstärkten MRT (p<0.001). Splenorenale Shunts wurden in der CT AP-AS signifikant häufiger detektiert als in der KM-MRT (p=0.008). Im Vergleich zur KM-CT ermöglichte die CT AP-AS eine sicherere Beurteilung des extra- und intrahepatischen Pfortadersystems (p=0.008 und p<0.001). Nur mittels CT AP-AS konnte der venöse Hauptzufluss zu Varizen evaluiert und zusätzliche Magen-/Duodenalvarizen detektiert werden.

Schlußfolgerungen Die CT AP-AS war der Standardschnittbildgebung bezüglich zuverlässiger Beurteilbarkeit der Offenheit portosplenomesenterischer Venen überlegen. Mittels CT AP-AS wurden zusätzliche splenorenale Shunts und Varizen detektiert, der venöse Hauptzufluss zu abdominellen Varizen konnte evaluiert werden. Dementsprechend kann die CT AP-AS zur weiteren interventionellen/chirurgischen Therapieplanung herangezogen werden.



Publication History

Article published online:
29 August 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany