Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0042-1749792
Differenzierung von Nebennierenläsionen in der Dual-Layer Dual-Energy-CT mittels virtuellem Anreicherungsverhältnis und virtuell nativer Abschwächung
Zielsetzung Das relative Anreicherungsverhältnis, das aus nativen Bildakquisitionen und der portalvenösen (PV) Phase abgeleitet wird, wurde in jüngeren Studien für die Diagnose von Nebennierenadenomen vorgeschlagen, doch viele onkologische Untersuchungen umfassen keine nativen Akquisitionen. Ziel dieser Studie war es daher zu untersuchen, ob das virtuelle Anreicherungsverhältnis (VAV) und die virtuelle native Abschwächung (VNA), die aus der Dual-Layer-Dual-Energy-CT (dlDECT) abgeleitet werden, die Differenzierung von Nebennierenläsionen in monophasischen Untersuchungen der portalvenösen Phase erlauben.
Material und Methoden 103 Patienten mit insgesamt 110 Nebennierenläsionen (57 Adenome, 53 Metastasen), die eine PV-dlDECT erhalten hatten, wurden retrospektiv ausgewertet. Follow-up-Bildgebung, chemical-shift MRT, multiphasische Nebennieren-CT sowie Histopathologie dienten als Referenzstandard. Die virtuell nativen Bilder wurden aus PV-Bildern rekonstruiert. VNA und die Abschwächung in der PV Phase (PVA) wurden ROI-basiert gemessen. VNA und das VAV ((PVA-VNA)/VNA) wurden mittels Wilcoxon-Test zwischen Adenomen und Metastasen verglichen. Die AUC wurde für VNA, das VAV sowie deren kombinierte Anwendung bestimmt.
Ergebnisse Nebennierenmetastasen wiesen im Vergleich zu Adenomen eine signifikant höhere VNA auf (29.6±9.5 vs. 22.6±14.4 HU, p<0,01), während Adenome ein signifikant höheres virtuelles Anreicherungsverhältnis aufwiesen (2.1±1.5 vs. 1.5±1.1 (p<0,01). Die AUC der VNA betrug 0.69, während die AUC des VAV 0.68 betrug. Die Differenzierung unter kombinierter Anwendung beider Parameter ergab eine AUC von 0.71.
Schlußfolgerungen VNA und VAV der dlDECT erlaubten eine Differenzierung von Nebennierenadenomen und Metastasen mit moderater Trennschärfe. Zukünftige Untersuchungen sollten darauf abzielen, die Trennschärfe bei der Differenzierung weiter zu verbessern und den hier untersuchten Ansatz in einer größeren Kohorte zu validieren.
Publication History
Article published online:
29 August 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany