Geburtshilfe Frauenheilkd 2022; 82(06): 634-635
DOI: 10.1055/s-0042-1749040
Abstracts | BGGF
Geburtshilfe

Gal-2 führt zu einer Erhöhung von H3K4me3 und H3K9ac in Trophoblasten und in der Präeklampsie

L Hahn
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
S Meister
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
M Mannewitz
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
S Beyer
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
S Corradini
2   Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Klinikum der LMU München
,
U Hasbargen
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
S Mahner
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
U Jeschke
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
3   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Augsburg
,
T Kolben
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
,
A Burges
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der LMU München
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Präeklampsie stellt eine schwere Schwangerschaftskomplikation, mit weiterhin nicht vollständig geklärter Genese und aktuell ohne kurative Therapiemöglichkeit, dar. Durch bereits durchgeführte Studien unserer Gruppe ist bereits bekannt, dass die Histonmodifikationen H3K4me3 und H3K9ac sowie das Protein Galectin-2 (Gal-2) plazentar in der Präeklampsie verringert sind [1,2]. Um die Pathophysiologie der Präeklampsie besser verstehen zu können, wurde ein möglicher Einfluss von Gal-2 auf entsprechende Histonmodifikationen und der Einfluss von Gal-2 auf die Synzytialisierung untersucht.

Material und Methodik Zur Klärung dieser Fragestellung wurden immunhistochemische Färbungen von 13 Präeklampsie- und 13 Kontrollplazenten verglichen. Darüber hinaus folgten Zellkulturexperimente mit BeWo- und HVT-Zellen. Hier wurden immunhistochemische Färbungen und Analysen der Histonmodifikationen H3K4me3 und H3K9ac nach Inkubation mit unterschiedlichen Konzentrationen von Gal-2 durchgeführt. Zusätzlich wurde nach Inkubation mit Gal-2 eine Zellfusionsfärbung mit E-Cadherin und β-Catenin durchgeführt.

Ergebnisse Unsere Analysen zeigten eine signifikante Korrelation zwischen H3K4me3 und H3K9ac mit Gal-2. Darüber hinaus konnten wir einen Anstieg von H3K4me3 und H3K9ac nach Zugabe von Gal-2 in BeWo- und HVT-Zellen aufzeigen. In der Zellfusionsfärbung zeigte sich nach Zugabe von Gal-2 zudem eine verstärkte Fusion von HVT-Zellen.

Zusammenfassung Unsere Ergebnisse demonstrieren einen signifikanten Einfluss von Gal-2 auf die Histonmodifikationen H3K4me3 und H3K9ac in Trophoblasten. Darüber hinaus konnten wir eine erhöhte Synzytialisierung nach Inkubation mit Gal-2 nachweisen. Daraus ergibt sich, dass Gal-2 die Histonmodifikationen H3K4me3 und H3K9ac stimulieren und die Synzytialisierung positiv beeinflusst wird, möglicherweise in Zusammenhang mit H3K4me3 und H3K9ac. Da sowohl Gal-2 als auch H3K4me3 und H3K9ac in der Plazenta während der Präeklampsie erniedrigt sind, scheint Gal-2 einen möglicherweise vielversprechenden Ansatzpunkt für potentielle Therapieoption zur Behandlung der Präeklampsie darzustellen.

Interessenskonflikt KeineLiteratur[1] Meister, S., et al., Epigenetic modification via H3K4me3 and H3K9ac in human placenta is reduced in preeclampsia. Journal of Reproductive Immunology, 2021. 145: p. 103287.[2] Hutter, S., et al., Galectin 2 (gal-2) expression is downregulated on protein and mRNA level in placentas of preeclamptic (PE) patients. Placenta, 2015. 36(4): p. 438-445.



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Article published online:
19 May 2022

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