Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 727
DOI: 10.1055/s-0041-1732209
Donnerstag 23.09.2021
Poster

Influenza Prävention im betrieblichen Setting. Eine explorative Untersuchung der Impf-Inanspruchnahme sowie möglicher Impf-Hemmnisse

K Bogner
1   Institut für Lehrergesundheit am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
,
D-M Rose
1   Institut für Lehrergesundheit am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland
,
M Schneider
2   Boehringer Ingelheim, Ingelheim am Rhein, Deutschland
› Institutsangaben
 

Einleitung Impfen wirkt präventiv gegen Influenza, an der jedes Jahr 5-20 % der Bevölkerung in Deutschland erkrankt. Der arbeitsmedizinische Dienst im Betrieb bietet vor Ort eine Chance zur Erhöhung der Inanspruchnahme. Die bisherige Datenlage zur Inanspruchnahme der arbeitenden Bevölkerung ist gering. Die vorliegende Studie untersucht explorativ die Inanspruchnahme der Influenza-Impfung sowie Bedürfnisse & Hemmnisse rund ums Impfen im betrieblichen Setting.

Methoden An der anonymisierten Online-Befragung nahmen im August 2019 8 304 und an der Wiederholungsbefragung im August 2020 7 494 volljährige Beschäftigte von Boehringer Ingelheim Pharma teil. Ausgewertet wurden gruppenspezifische Impfquoten der Saisons 2018/19 & 2019/20; mögliche Zusammenhänge zwischen soziodemografischen/arbeitsplatzbezogenen Merkmalen und Impfstatus wurden in uni- & multivariablen Modellen betrachtet. Gründe für/wider die Inanspruchnahme wurden untersucht.

Ergebnisse Insg. waren 2018/19 25,7% (95%-KI: 24,7 – 26,6) und 2019/20 38,9% (95%-KI: 37,8-40,0) der Befragten geimpft. Im multivariablen Modell zeigt sich eine mit zunehmendem Alter ansteigende Impfquote, eine höhere Quote für chronisch Erkrankte und die niedrigste Quote für Beschäftigte im Bereich der Produktion. Maßgeblicher Impfgrund ist der eigene (98,7%) Gesundheitsschutz sowie des persönlichen Umfelds (76,9%), maßgebliche Gründe des Nicht-Impfens sind schlechte Risiko-Nutzen-Kalkulation (22,4%) und organisatorische Hemmnisse (16,8%).

Fazit Die Impfquote der befragten Beschäftigten liegt ähnlich niedrig wie in der Allgemeinbevölkerung. Erkenntnisse hinsichtlich Impfhemmnissen bieten Ansätze zur Stärkung der Prävention: Betriebsärzte erreichen Personen, die selten Kontakt zum Hausarzt haben, maßgeschneiderte Kampagnen können vor Ort angeboten werden.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. September 2021

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