Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e166
DOI: 10.1055/s-0040-1718064
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Operative Gynäkologie, Urogynäkologie II

Totale versus subtotale laparoskopische Hysterektomie bei benigner Indikation – Welchen Einfluss hat der Erhalt des Gebärmutterhalses auf die postoperative Lebensqualität?

M. Elessawy
1   Universitätsfrauenklinik Kiel, Gynäkologie und Geburtsmedizin, Kiel, Deutschland
,
A.V. Wcislo
2   Universitätsfrauenklinik Kiel, Kiel, Deutschland
,
S. Schneekloth
2   Universitätsfrauenklinik Kiel, Kiel, Deutschland
,
N. Maass
2   Universitätsfrauenklinik Kiel, Kiel, Deutschland
,
I. Alkatout
2   Universitätsfrauenklinik Kiel, Kiel, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Ziel dieser Studie ist es, die Verfahren TLH und LASH hinsichtlich perioperativer Parameter und postoperativer Lebensqualität der Patientinnen zu vergleichen.

Methoden Die Patientinnen, die in der retrospektiven Studie untersucht wurden, unterzogen sich im Zeitraum von Januar 2013 bis Oktober 2017 (TLH) und Januar 2013 bis Oktober 2018 (LASH) einer elektiven Hysterektomie bei benigner uteriner Pathologie an der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Universitätsklinikum Kiels. Die postoperative Lebensqualität wurde mittels eines Fragebogens in Form eines Telefoninterviews untersucht. Die Patientinnen erhielten einen detaillierten Fragebogen zur Ermittlung der postoperativen Schmerzen, Krankschreibungstage und Einschränkung von Grundhygiene, Alltagstätigkeiten, Hobbies sowie Sexualfunktion.

Ergebnisse Von 196 Patientinnen (LASH:75, TLH:121) haben 150 Patientinnen (LASH:52, TLH:98) den Fragebogen ausgefüllt. Nach TLH waren Krankenhausaufenthaltsdauer und Operationsdauer signifikant länger (P <  0,001). Die Patientinnen gaben durchschnittlich ein ähnliches Schmerzniveau an (nach 1 Woche: TLH=3,3/10 und LASH=3,6/10, nach 4 Wochen: TLH=1,3/10 und LASH=1,1/10). Die Krankschreibung lag bei TLH höher mit einem Mittelwert von 43,9 Tagen im Vergleich zu 28,9 Tagen nach LASH. Die Einschränkungen der Grundhygiene, Alltagstätigkeiten und Hobbies waren nach beiden Verfahren ähnlich. Das durchschnittliche Aussetzen des Geschlechtsverkehrs dauerte nach einer TLH (58,7 Tage) länger als nach einer LASH (49,1 Tage). 43,2% (LASH) und 36% (TLH) gaben eine Einschränkung des Geschlechtsverkehrs an. Der häufigste Grund nach LASH waren Schmerzen (25%) und nach TLH Angst (31,2%).

Zusammenfassung Nach einer TLH waren die Operationsdauer, Krankenhausaufenhaltsdauer und postoperative Lebensqualitätseinschränkung länger. Die Einschränkung des Geschlechtsverkehrs war in der LASH-Gruppe anteilig höher.



Publication History

Article published online:
07 October 2020

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