Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e98
DOI: 10.1055/s-0040-1717851
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Senologie I

Ambulantes Mamma-MRT: Einsatz und Erwartungen – erste Ergebnisse einer anonymen Befragung

L Großmann
1   Universität Ulm, Ulm, Deutschland
,
N de Gregorio
2   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
,
T Braun
2   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
,
K Ernst
2   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
,
W Janni
2   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
,
A de Gregorio
2   Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Über Erwartungen von Patientinnen an ein Mamma-MRT ist bislang wenig bekannt. Anspruchshaltung und Motivationen sind in der gynäkologischen Beratung allerdings von hoher Relevanz. Vor diesem Hintergrund wurde eine Untersuchung durchgeführt, bei der Daten zur subjektiven Patientenmeinung erhoben wurden.

Materialien und Methoden Von 11/2018-12/2019 erfolgte die Ausgabe eines anonymen prospektiven Fragebogens in einer ambulanten MRT-Spezialpraxis. Nach dieser Zwischenauswertung ist eine Fortführung der Befragung geplant.

Ergebnisse Insgesamt liegen bis 12/2019 ausgefüllte Fragebögen von 110 Patientinnen vor, was einer Rücklaufquote von 100 % entspricht. Das durchschnittliche Alter lag bei 56 Jahren, 44 % der Befragten waren postmenopausal (28 % jeweils prä- bzw. perimenopausal), 82 % (n = 90) wiesen einen privaten Versichertenstatus auf. 33 % der Patientinnen hatten bereit selbst ein Mammakarzinom, 44 % eine positive Familienanamnese für Mamma- und/oder Ovarialkarzinom.

Die Mehrheit der Befragten war der Meinung, dass ein Mamma-MRT im Vergleich zu anderen Untersuchungen den Krebs in einem früheren Stadium (75 %), sowie Vorstufen (64 %) und Mikrokalk (52 %) besser erkennt. Über 80 % erhofften sich einen Zusatznutzen zum Brustultraschall und zur Mammographie, 58 % ein längeres Leben, 86 % eine bessere Prognose durch Früherkennung. 77 % gaben an die Mamma-MRT Untersuchung durchzuführen um maximale persönliche Sicherheit zu erhalten. Ca. 70 % der Befragten ließen bereits zum wiederholten Male ein Mamma-MRT durchführen. Durchschnittlich planen die Patientinnen eine standardmäßige Wiederholung der Untersuchung in 12 Monaten.

Zusammenfassung Bei hoher Akzeptanzrate ist es gelungen, patientenindividuelle Daten als Abbildung der klinischen Realität zu gewinnen. Ebendieses Wissen um Patienteneinschätzungen ist sehr wichtig für gute Aufklärung, realistische Erwartung und damit auch zufriedene PatientInnen.



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Article published online:
07 October 2020

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