Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(07)
DOI: 10.1055/s-0040-1713973
Gynäkologische Onkologie

Die Regulation der LCoR und RIP140 Expression in zervikaler intraepithelialer Neoplasie (CIN) und deren Korrelation mit CIN-Progress und Dedifferenzierung

T LR Vogelsang
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München
,
E Schmoeckel
3   Pathologisches Institut, Medizinische Fakultät, LMU München
,
C Kuhn
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München
,
T Blankenstein
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München
,
M Temelkov
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München
,
H Heidegger
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München
,
T M Kolben
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München
,
T Kolben
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München
,
S Mahner
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München
,
D Mayr
3   Pathologisches Institut, Medizinische Fakultät, LMU München
,
U Jeschke
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München
2   Klinik und für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität Augsburg
,
A Vattai
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München
› Author Affiliations
 

Zielsetzung: Ligand-dependent Corepressor (LCoR) und Receptor Interacting Protein 140 (RIP140/NRIP) spielen eine wichtige Rolle in der Regulierung unterschiedlicher onkogenetischer Signalwege und der Tumorentstehung. In einer vorherigen Studie konnte gezeigt werden, dass LCoR und RIP140 prognostische Relevanz für das Zervixkarzinom haben. Ziel dieser Studie ist es, die Regulation von LCoR und RIP140 im Zusammenhang mit der Entwicklung von zervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN I – III) zu analysieren.

Materialien und Methoden: Formalin-fixierte in Paraffin eingebettete CIN Gewebeschnitte von Patientinnen (n = 94), welche zwischen 2002 und 2014 in der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der LMU München in Behandlung waren, wurden mit Anti-LCoR und Anti-RIP140 immunhistochemisch angefärbt und mittels semiquantitativen immunreaktiven Scores (IRS) ausgewertet. Um die prognostische Relevanz von LCoR und RIP140 bei den Patientinnen mit CIN II Progress zu beurteilen, wurden Korrelationen der Expressionslevel und dem klinischen Outcome durchgeführt. Für die Datenanalysen wurden der Kruskal-Wallis Test und der Mann-Whitney-U Test angewandt.

Ergebnisse: Eine verstärkte nukleäre LCoR Expression korreliert signifikant mit CIN II Progress. Mit Anstieg des CIN Gradings nimmt die nukleäre RIP140 Expression zu, wohingegen die nukleäre LCoR Expression abnimmt. Im Vergleich zu CIN I ist die zytoplasmatische RIP140 Expression in CIN III signifikant höher.

Schlussfolgerung: Es konnte eine Abnahme der nukleären LCoR Expression mit Zunahme der Dedifferenzierung gezeigt werden. Eine nukleäre LCoR Überexpression korreliert mit CIN II Progress, was auf die prognostische Relevanz des LCoR in CIN hinweist. Die kernständige und zytoplasmatische RIP140 Expression nehmen mit höherem Grading signifikant zu. Dies spricht für dessen potenzielle Rolle in der Entwicklung von präkanzerösen Läsionen.



Publication History

Article published online:
14 July 2020

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York