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DOI: 10.1055/s-0037-1605990
RCT Intervention bei robusten älteren Menschen zu funktionaler Alltagskompetenz, Sturzrisiko und LAufSTilMOdifikationen (LASTIMO)
Publication History
Publication Date:
01 September 2017 (online)
Einleitung:
Ältere Menschen können aufgrund muskulärer Abschwächung und funktionaler Degeneration zu erhöhtem Sturzrisiko neigen. Deshalb wird – trotz unzureichender Evidenz – das Tragen fester, dämpfender und stabilisierender Schuhe empfohlen. Diesem Tragen wird jedoch eine degenerative Wirkung auf Fußmuskulatur und -sensorik mit ggf. negativen Auswirkungen auf die Haltungs- und Bewegungskontrolle zugeschrieben. LASTIMO prüft, inwiefern gewohnte Gangmuster und deren Effekte hinsichtlich Mobilität und Sturzprävention durch körperliche Aktivität unter barfußähnlichen Bedingungen modifiziert werden können.
Methodik:
RCT mit robusten (lt. LUCAS Funktions-Index, FI [Dapp et al. BMC Geriatrics 2014]) älteren Menschen (70+ Jahre). Interventionsgruppe (IG): Ganzheitliches Training mit Schwerpunkt Balance und Koordination 2x/Woche über 6 Monate unter minimalistischen Schuhbedingungen (barfußähnliches Laufen). Kontrollgruppe (KG): Identisches Training unter gewohnten Schuhbedingungen. Messungen: Umfassendes gerontologisch-geriatrisches Assessment (2h) incl. Gangparameter mit Gaitrite® und funktionaler Alltagskompetenz (u.a. Sturzrisiko; Short Physical Perfomance Battery, SPPB).
Ergebnisse:
Erfolgreiche Randomisierung (1:1) mit je 56 Personen in IG und KG. Anteil Frauen: IG 55,4%, KG 57,1%. Alter in Jahren im Mittel (SD): IG 75,6 (± 3,4), KG 75,6 (± 4,5). Erste prä-post-Analysen der Entwicklung der Funktion (LUCAS FI, SPPB) und Sturzrisiko zeigen keine signifikanten Unterschiede. Vertiefende Assessment-Analysen zu Gangstabilität und -variabilität werden aktuell durchgeführt.
Ausblick:
Nach Abschluss aller Analysen werden die gewonnenen Erkenntnisse und ihre Effekte bezüglich Alltagskompetenz, Mobilität und Sturzprävention im Alter in den „Pakt für Prävention – Gesund alt werden in Hamburg!“ (Landesrahmenprogramm gemäß Präventionsgesetz) sowie in die innovative Versorgung „Netzwerk LebenPlus“ GBA Innovationsfonds) in der Mobilitäts-Ambulanz am Albertinen-Haus integriert.