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DOI: 10.1055/s-0036-1592902
Einfluss der Parität auf den Geburtsmodus bei BEL
Hypothese: Die vaginale Entbindung aus BEL bei Erstgebärenden ist nicht mit erhöhter perinataler Morbidität verbunden.
Methodik: Eine monozentrische, anonymisierte Datenanalyse von Patientinnen mit Einlingsgravidität in BEL ≥35. SSW, die in der Universitätsfrauenklinik Frankfurt am Main entbunden wurden (01.01.2004 – 31.12.2015). Die Erhebung erfolgte anhand der angelegten Patientenkohorte. Ausgewertet wurden Parität, Geburtsmodus, arterieller Nabelschnur-pH, 10 min APGAR sowie Dauer der Eröffnungs- und Austreibungsperiode.
Ergebnis: Es wurden insgesamt 1559 Frauen mit Einlingsgravidität und BEL betreut.
Eine primäre Sectio wurde in 45% der Fälle (N = 669) geplant. Als Gründe hierfür wurden sowohl der Wunsch der Mutter, als auch klassische Indikationen identifiziert. Bei 55% der Frauen (N = 860) wurde ein Spontanpartus angestrebt, davon waren 67% Erstgebärende (N = 573) und 33% Zweit- und Mehrgebärende (N = 287). Insgesamt wurden 634 Patientinnen spontan entbunden (74%). 226 Patientinnen hatten eine Indikation zur sekundären Sectio (26%). Es zeigte sich eine erhöhte sekundäre Sectiorate für die Erstgebärenden (33%) im Vergleich zu den Mehrgebärenden (17%). Der Mittelwert des arteriellen Nabelschnur-pH nach Spontanpartus war sowohl für die Gruppe der Erstgebärenden (7,15) als auch für die Mehrgebärenden (7,21) ohne Anhalt für Asphyxie bei unauffälligen 10 min APGAR-Werten in beiden Gruppen (Median 9,9 und 9,6). Die Eröffnungsperiode war bei Zweit- und Mehrgebärenden 176 min (PI 393 min vs. ≥PII 217 min), die Austreibungsperiode 47 min (PI 83 min vs. ≥PII 36 min) kürzer.
Schlussfolgerung: Die Leitung der vaginalen Geburt der BEL ist sowohl für die Erst- als auch für die Zweit- und Mehrgebärende bei erhöhter sekundärer Sectiowahrscheinlichkeit für die Erstgebärende ein sicheres Verfahren.