Rofo 2016; 188 - RK208_2
DOI: 10.1055/s-0036-1581685

Hämatologische Systemerkrankungen: Falldiskussion

M Weber 1
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg

Kurzfassung:

In diesem Vortrag werden anhand typischer Fälle die Wirbelsäulenmanifestationen bedeutender hämatologischer Systemerkrankungen vorgestellt. Die Sichelzellanämie führt zu Knochenmarkinfarkten und an der Wirbelsäule zu Endplatteneinbrüchen. Die Thalassämie kann durch die gesteigerte Zellproliferation zu einem niedrigen T1-Signal der Wirbelkörper führen oder sich durch Knocheninfarkte manifestieren. Eine extramedulläre Hämatopoese ist möglich. Auch Leukämien können sich durch ein hyperzelluläres Knochenmark mit meist diffus erniedrigtem Signal auf T1-gewichteten Sequenzen und durch Wirbelkörperfrakturen äußern. Als Chlorom wird die Ansammlung von unreifen Myelo- oder Lymphoblasten in den Weichteilen oder intraossär definiert. Das multiple Myelom ist charakterisiert durch die Infiltration und Proliferation von monoklonalen Plasmazellen im Knochenmark. Die MRT ist gemäß aktueller Konsensusempfehlungen Goldstandard zur Detektion der Knochenmarkinfiltration eines multiplen Myeloms und Bildgebung der Wahl zur Evaluation einer etwaigen Myelonkompression.

Lernziele:

Erkennen typischer Wirbelsäulenmanifestation von hämatologischen Systemerkrankungen wie Sichelzellanämie, Thalassämie, Leukämie und von monoklonalen Plasmazellerkrankungen wie dem multiplen Myelom.