Diabetologie und Stoffwechsel 2016; 11 - P40
DOI: 10.1055/s-0036-1580787

Eine randomisierte doppelblinde Studie mit Saxagliptin als Zusatz zu Dapagliflozin + Metformin

S Matthaei 1, D Catrinoiu 2, A Celiński 3, E Ekholm 4, W Cook 5, B Hirshberg 5, N Iqbal 6, L Hansen 7
  • 1Diabetes-Zentrum Quakenbrück, Quakenbrück, Germany
  • 2Spitalul Clinic Judetean de Urgenta Constanta, Constanta, Romania
  • 3CenterMed – Centrum Badań Klinicznych, Kraków, Poland
  • 4Astrazeneca, Gothenburg, Sweden
  • 5MedImmune, Gaithersburg, United States
  • 6AstraZeneca, Gaithersburg, United States
  • 7Bristol-Myers Squibb, Princeton, United States

Fragestellung: DPP-4- und SGLT-2-Inhibitoren haben sich ergänzende Wirkmechanismen, die potentiell zu verbesserter Blutzuckerkontrolle bei niedrigem Hypoglykämierisiko führen können. Bei erwachsenen Patienten mit Typ-2-Diabetes (T2D) wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit von Saxagliptin (SAXA) oder Placebo (PBO) als Zusatz zu Dapagliflozin (DAPA) + Metformin (MET) untersucht.

Methodik: Patienten mit stabiler MET-Therapie (≥1500 mg/d) über ≥8 Wochen und HbA1c ≥8,0-≤11,5% (durchschnittlicher HbA1c beim Screening: 9,3%) erhielten unverblindet über 16 Wochen 10 mg/Tag DAPA + MET. Nach Ende dieser offenen Studienphase erhielten Patienten mit unzureichender Blutzuckerkontrolle (HbA1c ≥7%-≤10,5%) zusätzlich zu DAPA+MET randomisiert eine Therapie mit PBO (n = 153) oder 5 mg/Tag SAXA (n = 162). Primärer Endpunkt war die Veränderung des HbA1c-Wertes vom Ausgangswert bis Woche 24. Sekundäre Endpunkte beinhalteten Nüchternplasmaglukose (NPG), 2-h-postprandiale Plasmaglukose (PPG) und den Patientenanteil, der HbA1c < 7% erreichte.

Ergebnisse: Nach 24 Wochen war die durchschnittliche HbA1c-Reduktion [95%-KI] unter SAXA+DAPA+MET (-0,51% [-0,63; -0,39]) signifikant größer als unter PBO+DAPA+MET (-0,16% [-0,28; -0,04]). Unter SAXA+DAPA+MET erzielten 35% [28,2; 42,4] der Patienten HbA1c < 7% gegenüber 23% [16,9; 29,3] unter PBO+DAPA+MET. SAXA+DAPA+MET führte zu einer Absenkung von NPG (-9 mg/dL [-14,3; -3,9]) bzw. PPG (-37 mg/dL [-43,6; -30,7]) ähnlich der unter PBO+DAPA+MET (NPG: -5 mg/dL [-10,4; -0,2]; PPG: -31 mg/dL [-37,5; -25,0]). Unerwünschte Ereignisse traten in den Behandlungsgruppen vergleichbar häufig auf; unter SAXA+DAPA+MET wurden allerdings Harnwegsinfektionen und Nasopharyngitis (jeweils 5,2%) häufiger beobachtet als unter PBO+DAPA+MET (3,7% bzw. 1,9%). Hypoglykämien traten selten auf (SAXA: 1,3%; PBO: 2,5%).

Schlussfolgerung: Saxagliptin als Zusatz zu DAPA+MET wird gut vertragen und verbessert bei unter DAPA+MET unzureichend kontrollierten T2D-Patienten die Blutzuckerkontrolle signifikant.